Wie sah die alte Dorfstraße früher aus?
Nach einer Postkarte aus der Zeit Anfang des 20 Jahrhunderts wurde der Zustand der Dorfstraße in „Berg“ zeichnerisch rekonstruiert (siehe Abbildung in der Mediengalerie). Von links ist zunächst der Giebel des Gorges-Hauses sowie, etwas weiter von der Straße zurückversetzt, ein Teil des Wohnhauses von „Frenzis“ (oder Lehnen) zu sehen. Es folgen als straßennahe, traufständige Häuserzeile die Gebäude von „Reschen“ und „Henneris“. Den Abschluss auf der linken Seite bildet das Pfarrhaus. Quer zur Dorfstraße begrenzt - hinter dem Baum - der breite Giebel des Gasthauses mit Handlung Gottfried Thal (heutiges Gasthaus Zur Post/Petry) das Blickfeld. Von dort sind rechts der Straße zunächst der im oberen Bereich schieferverkleidete Giebel einer Scheune und dann der zur Straße ausgerichtete, ebenfalls schieferverkleide Giebel des Hauses „Mintisch“ zu erkennen. Ganz rechts sind noch die Fassaden des traufständigen „Kettes“-Hauses mit Wohnteil und Scheunentor sowie ein Teil des ebenfalls traufständigen Hauses „Boarhannes“ mit einer Stalltür, einem Stallfenster und dem linken Bogen des Scheunentores zu sehen. Die Höfe vor den Gebäuden sind Stellflächen für die landwirtschaftliche Geräte, Leiterwagen, Steine, Holz und Stangen. Diese gehören zum Alltagsbild ebenso wie hochstämmige Bäume, ein hoher Lattenzaun, dahinter ein „Abtritt“ (Toilettenhäuschen) sowie der große Misthaufen (Dungstätte).
Eine Postkarte des Künstlers Wilhelm Terwei aus dem Jahre 1912 zeigt als Zeichnung eine Ansicht von Westen her (siehe Abbildung in der Mediengalerie). Die Wallfahrtskirche mit ihrem Turm überragt den Ortsteil, der in den Jahren 1913/1914 errichtete neue Teil der Kirche fehlt noch und so ist der Blick frei auf den links vom Turm sichtbaren Giebel des Pfarrhauses. Rechts der Wege ins Tal nach Licht bildet die Zeichnung die Häuser „Bongerts“, „Ollches“ (ehemals das Haus von Schäfer Alten; abgerissen), „Mosisch“ sowie „Fellisch“ und links der Straße den Gebäudekomplex der Gastwirtschaft und Handlung Thal (Gasthaus Zur Post/Petry) ab.
(Edgar Manz, Ortsgemeinde Berglicht, 2022)