Beim Gebäude in der Holzweilerstraße 2 in Erkelenz-Keyenberg handelt es sich um ein giebelständiges Wohnhaus mit späteren südlichen Anbauten. Es steht bereits seit mehreren Jahren leer, so wurde es noch vor Beginn des öffentlichen bergbaulichen Entschädigungsverfahrens an den Bergbaubetreiber verkauft. Im Gegensatz zu anderen Wohnhäusern in Keyenberg sind dessen Fenster und Tür, die noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammt, mit Naturstein gerahmt, seine Wände mit Rauputz bedeckt und das Dach ein sogenannter Halbwalm-Dach. Gemäß dieser architektonischen Merkmale würde man den Bau eher dem Südwesten Deutschlands zuordnen; typologisch spricht er für das erste Viertel des 20. Jahrhunderts als Entstehungszeit. Hinzu kommt, dass der dreiachsige Bau von der Straßenfassade zurückweicht, wodurch ein kleiner Vorplatz entsteht.

Der Großteil der inneren Ausstattung verweist auf die 1950er/1960er Jahre, unter anderem die zahlreich erhaltenen Gardinen und Vorhänge, ein braunrottoniger sogenannter Feinsteinzeugboden (Boden aus keramischen Fliesen aus sehr feinen Poren) und die engverputzte Decke der Balkenkonstruktion im Dachgeschoss. Das Dachwerk wurde sichtbar erneuert, wobei die vorzufindenden Eichensparren jedoch noch Teil des älteren Bestands sind und Traufen sowie Giebelfelder aus massivem Mauerwerk bestehen. In einem gewissen Widerspruch zum oberirdischen Baubestand steht die als Tonnengewölbe angelegte Kelleranlage, deren drei Räume durch einen Kellerflur miteinander verbunden werden. Des Weiteren ist auffällig, dass das Fußbodenniveau von Osten nach Westen hin zur Straße deutlich abfällt, sodass in Frage steht, ob die Kelleranlage bzw. Teile dieser auf einen Vorgängerbau zurückgehen. Der Innenhof ist mit Zementsteinpflaster versiegelt und nimmt ein Carport auf.

(Anja Schmid-Engbrodt, Sarina Eßling / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2023)