Kriegerdenkmal Castor-Brunnen auf dem Lindenplatz in Karden

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Treis-Karden
Kreis(e): Cochem-Zell
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 11′ 0,22″ N: 7° 18′ 4,49″ O 50,18339°N: 7,30125°O
Koordinate UTM 32.378.722,35 m: 5.560.402,81 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.592.981,05 m: 5.561.618,65 m
  • Das Kriegerdenkmal - auch Castor-Brunnen genannt - auf dem Lindenplatz in Treis (2022)

    Das Kriegerdenkmal - auch Castor-Brunnen genannt - auf dem Lindenplatz in Treis (2022)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Josef Zimmermann
    Fotograf/Urheber:
    Karl Josef Zimmermann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Der Lindenplatz in Karden mit dem Kriegerdenkmal Castor-Brunnen und der Stiftskirche Sankt Castor (2022)

    Der Lindenplatz in Karden mit dem Kriegerdenkmal Castor-Brunnen und der Stiftskirche Sankt Castor (2022)

    Copyright-Hinweis:
    Hermann-Josef Spies
    Fotograf/Urheber:
    Hermann-Josef Spies
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Das Kriegerdenkmal - auch Castor-Brunnen genannt (1925)

    Das Kriegerdenkmal - auch Castor-Brunnen genannt (1925)

    Copyright-Hinweis:
    Bildarchiv Karl Josef Zimmermann
    Fotograf/Urheber:
    unbekannt
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Die Figur des Heiligen Castors auf dem Kriegerdenkmal auf dem Lindenplatz in Treis (2022)

    Die Figur des Heiligen Castors auf dem Kriegerdenkmal auf dem Lindenplatz in Treis (2022)

    Copyright-Hinweis:
    Karl Josef Zimmermann
    Fotograf/Urheber:
    User; Karl Josef Zimmermann
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Auf dem Lindenplatz in Karden befindet sich das Denkmal Castor Brunnen. Bekrönt ist es mit einer Statue des Kirchenpatrons St. Castor, der aus Aquitanien kommend, im 4. Jahrhundert den christlichen Glauben an die Mosel brachte. Das Denkmal wurde im Jahre 1922 gestiftet, zeitweise befand sich das Denkmal im Kreuzgarten der Stiftskirche, bis es im Jahr 1992 wieder in die Mitte des Platzes zurückversetzt wurde.

Beschreibung
Das oktogonale Becken ist aus Basaltlava gefertigt. Im Brunnensockel sind in Relief- und Gedichtform die vier großen Epochen der Geschichte der Region in der Kelten -, Römer und Frankenzeit, sowie auch die Anfänge des Christentums wiedergegeben. Die Ecken sind in Form von Säulen ausgearbeitet. Der Brunnenstock, ebenfalls aus Basaltlava bestehend, nimmt mit den rahmenden Säulen ebenfalls architektonische Elemente auf. Im Brunnenstock sind ebenfalls eine Inschrift mit den Namen der im Ersten Weltkrieg Gefallenen und Vermissten aus dem Ort und ein Relief-Löwenkopf als Wasserspeier enthalten. Der Brunnenstock wird von zwei liegenden Löwenskulpturen flankiert. Sie sind ein Beispiel für die sinnbildhafte christliche Kunst. Schon im Altertum galt der Löwe als „König der Tiere“ und als Sinnbild der göttlichen Macht. Zugleich symbolisiert er nicht nur Mut und Stärke, sondern gilt auch als Symbol für die Auferstehung. Auf dem Brunnenstock thront die Skulptur des Heiligen Castors. In ein langes Priestergewand gekleidet, präsentiert die Figur in der rechten Hand ein Modell der 800-jährigen Stiftskirche, in der linken Hand einen Wanderstab als Hinweis auf die weiten Weg von Südfrankreich an die Mosel hin.

Geschichte
Vor hundert Jahren wurde der Castor Brunnen auf dem Lindenplatz in Karden von Bürgern gestiftet und vom Bildhauer Henricus Josephus (genannt Henri) Helwegen aus Koblenz-Moselweiß (1883-1956) geschaffen. Über dreißig Jahren stand das Denkmal auf dem Kardener Lindenplatz. Im Jahre 1958 wurde es wegen Verkehrsbehinderung, leider bruchstückhaft, in den Kreuzgarten der Stiftskirche verlegt und fristete dort Jahrzehnte ein Schattendasein.

Im Frühjahr 1991 beschloss der Gemeinderat die Um- bzw. Neugestaltung des Lindenplatzes. Und somit wurde das Ehrenmal drei Jahre später wieder in den Mittelpunkt des Ortes zwischen zwei neu gepflanzten amerikanischen Linden und zwei über hundertjährigen Sommer- und Winterlinden an seinen alten Platz gestellt, die leider wegen einer Pilzkrankheit gefällt wurden. Der Castor Brunnen steht über 50 Jahre „of da Lenn“, wie der Lindenplatz, im örtlichen, moselfränkischen Dialekt, von den Einheimischen genannt wird.

Grundstein
Bei der Rückverlegung des Denkmals, wurde der 1922 gelegte Grundstein geöffnet. Hier fand man eine Urkunde mit folgendem Text:

„In den Jahren der Republik Deutschlands, unter der Regierung seiner Heiligkeit Papst Pius XI., Bischof Dr. Bornewasser und Herrn Pastor Golling als katholischer Priester von Karden. Als Josef Ebert Reichspräsident, Dr. Wirth Reichskanzler, Dr. Brand stellvertretender Oberpräsident, Dr. Gröning Regierungspräsident, Dr. Müller Landrat, Josef Melsheimer Bürgermeister und Franz Josef Ritter Gemeindevorsteher war, wurde dieser Grundstein zum Bau eines Gedenksteines für die gefallenen Krieger von Karden gelegt. Der Ausschuß zur Errichtung eines Gedenksteines für die im Weltkrieg 1914/18 gefallenen Krieger. Carden, den 10.Juli 1922“.

Die Urkunde war von Sanitätsrat Dr. Monreal, Metzgermeister Franz Helten, Johann Oberhausen, Lehrer Alois Frölich, Baumeister Jakob Hartung, Jakob Setz, Ludwig Ring, Klempnermeister Ludwig Esser und von Franz Ring junior, unterzeichnet worden.

Einbindung in das lokale Brauchtum
Das Denkmal ist in das lokale Brauchtum eingebunden. So beispielsweise wird an der jährlich stattfindenden Kardener Rochuskirmes mit einer Kranzniederlegung durch die Freiwillige Feuerwehr Karden an die über 140 Kriegstoten und Vermissten des Ersten und Zweiten Weltkrieges gedacht. Am „Castortag, (13.Februar) dem Patronatstag der einstigen Stiftskirche, wird der eiserne Wanderstab der Castorfigur auf dem Ehrenmal mit einer blühenden Rose geschmückt.

Kulturdenkmal
Das Kriegerdenkmal Castor-Brunnen auf dem Lindenplatz in Karden wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler in Kreis Cochem-Zell geführt (Stand 2022). der Eintrag lautet:
“Lindenplatz
Castor-Brunnen, 20. Jh.„

(Karl Josef Zimmermann, Hermann-Josef Spies, Ortsgemeinde Treis-Karden, 2022)



Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2022)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Cochem-Zell. Denkmalverzeichnis Kreis Cochem-Zell, 19. September 2022. Mainz.

Kriegerdenkmal Castor-Brunnen auf dem Lindenplatz in Karden

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Lindenplatz
Ort
56253 Treis-Karden - Karden
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Karl Josef Zimmermann (2022), Hermann-Josef Spies (2022): „Kriegerdenkmal Castor-Brunnen auf dem Lindenplatz in Karden”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345172 (Abgerufen: 16. April 2024)
Seitenanfang