In unmittelbarer Nähe der alten Mühle befindet sich seit über zweihundert Jahren eine schlichte Kapelle, in der eine Marienstatue steht. Die Kapelle wurde wahrscheinlich schon Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet und zählt zu den ältesten „Kapellchen“ in der Dhrontallandschaft. (Kulturgeschichtlicher Verein Hochwald e. V. 1996, S. 156) Bis in die 1960er Jahre gingen die Gräfendhroner besonders im Marienmonat Mai in kleinen Gruppen allabendlich zur Kapelle, beteten dort den Rosenkranz und sangen die Marienlieder.
Der Volksmund legt die Entstehung der Kapelle in den Beginn des 19. Jahrhunderts. (Bach 2010, S. 26) Man erzählt sich noch heute, französische Soldaten, die 1794 die linksrheinischen Gebiete besetzten, hätten die Krackesmühle zerstören wollen. „Im engen Tal der Dhron ragen an den Berghängen Felsbrocken hervor, manche locker und lose, sogenannte ,Wippsteine', die man leicht zu Tale rollen lassen kann. Oberhalb der Krackesmühle brachen die französischen Soldaten große Felsbrocken aus dem Gestein und ließen sie den Hang hinab kullern, um die Mühle zu zerstören. Doch oberhalb des Gebäudes blieben die mächtigen Brocken liegen, ohne einen Schaden anzurichten. Zum Dank für das unerwartete Glück ließ der Müller das Marienkapellchen erbauen.“ (ebenda, S. 26f.)
(Edgar Manz, Ortsgemeinde Berglicht, 2022)
Literatur
Bach, Kurt (2010)
Von der Bannmühle zum Ausflugslokal. Die Krackesmühle im 'Goldenen Tal der Dhron'. In: Der Schellemann, Zeitschrift des Kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald e.V., 23. Jahrgang, S. 22-27. o. O.
Kulturgeschichtlicher Verein Hochwald e. V. (Hrsg.) (1996)
Die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf. Eine Dokumentation in Bild und Schrift, herausgegeben im Auftrage der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf. Thalfang am Erbeskopf.
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