Fachwerkhaus Lahnstraße 21 in Dausenau

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Dausenau
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 19′ 44,01″ N: 7° 45′ 39,01″ O 50,32889°N: 7,76084°O
Koordinate UTM 32.411.801,32 m: 5.575.933,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.411.841,11 m: 5.577.724,28 m
  • Rekonstruktionszeichnung des Fachwerkgebäudes Lahnstraße 21 in Dausenau (1995)

    Rekonstruktionszeichnung des Fachwerkgebäudes Lahnstraße 21 in Dausenau (1995)

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  • Das Fachwerkhaus in der Lahnstraße 21 in Dausenau - Ostseite (2022)

    Das Fachwerkhaus in der Lahnstraße 21 in Dausenau - Ostseite (2022)

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  • Rekonstruktionszeichnung mit Befund des Fachwerkgebäudes Lahnstraße 21 in Dausenau (1995)

    Rekonstruktionszeichnung mit Befund des Fachwerkgebäudes Lahnstraße 21 in Dausenau (1995)

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    Das Fachwerkhaus in der Lahnstraße 21 in Dausenau (2022)

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  • Das Fachwerkhaus in der Lahnstraße 21 in Dausenau vor der Sanierung und Freilegung des Fachwerkes (1995)

    Das Fachwerkhaus in der Lahnstraße 21 in Dausenau vor der Sanierung und Freilegung des Fachwerkes (1995)

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  • Spuren des Jahrhunderthochwassers vom 04. Februar 1909 in Dausenau vor dem Fachwerkhaus Kirchgasse 5 (1909)

    Spuren des Jahrhunderthochwassers vom 04. Februar 1909 in Dausenau vor dem Fachwerkhaus Kirchgasse 5 (1909)

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    Das Fachwerkhaus in der Lahnstraße 21 in Dausenau (2022)

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Gegenüber dem Alten Rathaus in Dausenau, zwischen den beiden in die Lahnstraße einmündenden Ortsstraßen (Kirchgasse und Langgasse), steht das Haus Lahnstraße 21. Es handelt sich bei dem Gebäude um einen Fachwerkbau aus dem 18. Jh.

Geschichte
Der Erbauer des Hauses ist nicht bekannt, allerdings wird schon 1776 der Müller Johann Adam Diez (ca. 1736 - 1797) als Besitzer genannt. Dieser betrieb im heutigen Haus Waldmühle am Unterbach nördlich des Ortes die Ölmühle seines Schwiegervaters und besaß seit 1773 auch die Sieringmühle (Ölmühle). Ob auch hier im Fachwerkhaus Lahnstraße 21 eine Mühle betrieben wurde, ist allerdings nicht belegt. Der Sohn von Johann Adam Diez, Wendel Diez, übernahm das Gebäude und nutzte es als Bäckerei und Wohnhaus. Nach dessen Tod wurde das Haus verkauft, aber die Bäckerei wurde weiter betrieben. 1909 wurde beim Hochwasser des Unterbaches der Backofen, der im hinteren Raum an der Landgasse (Nordwesten) aufgebaut war, beschädigt. Der Bäcker starb 1916, zumindest ab dann wurde das Gebäude nur noch als Wohnhaus benutzt. 1989 kaufte die Ortsgemeinde Dausenau das sehr heruntergekommene Haus. Nachdem ein Abriss durch die Bezirksregierung Koblenz verhindert wurde, konnte das Fachwerkhaus 1995 an einen privaten Eigentümer weiterverkauft werden, der es überwiegend in Eigenleistung sanierte.

Gebäude
Das Gebäude steht direkt neben dem 1970 kanalisierten und überbauten Unterbach auf einem Bruchsteinfundament. Der Keller wurde ebenfalls aus Bruchsteinen gemauert. Er erstreckt sich unter der Hälfte des Gebäudes und ist nur von der Südseite von außen zugänglich.

Das ursprünglich erbaute Gebäude wurde durch verschiedene Baumaßnahmen verändert:

  • Massiver Anbau an der Nordseite, der auf alten Fotos von 1909 als Fachwerkanbau mit einem kleinen Fenster sichtbar ist. Der Anbau entstand vermutlich als Schuppen in der Zeit zwischen 1776 und 1872, da er auf der Katasterkarte von ca. 1872 erkennbar ist, jedoch nicht auf dem Ortsplan von 1776
  • Einbau und Vergrößerung von Fenstern
  • Verputzen des Hauses vor 1909
  • Erneuerung des Erdgeschosses
  • Erneuerung des Dachwerkes zu Beginn des 20. Jh.

Bei der Sanierung im Jahr 1995 mussten zwei Putzlagen zur Freilegung des historischen Fachwerks entfernt werden. Insgesamt zeigt der Befund eine gut erhaltene und aufwendig verarbeitete stabile Fachwerkkonstruktion. Die dendrochronologische Untersuchung einer Probe aus Resten des originalen Dachstuhls ergab, dass das Holz im Jahre 1729 gefällt und als Baujahr 1730 angenommen werden muss, da das Holz in der damaligen Zeit frisch verbaut wurde. An der Ostseite des Gebäudes wurden 1995 einzelne durch Nässe verfaule Balkenteile entfernt. Sie wurden nicht durch Holz ersetzt sondern nur durch den Anstrich auf dem Putz kenntlich gemacht. An der Schauseite (Südseite in Richtung Altes Rathaus) war in der ersten Etage lediglich nur noch das Fachwerk an der Osthälfte vorhanden. Die Südhälfte war kurz nach dem zweiten Weltkrieg durch Bimssteine erneuert worden. Skizzen von Stefan Fischbach in seiner Dokumentation zur Sanierung des Gebäudes zeigen den Befund 1995 und eine Rekonstruktion des ursprünglichen Zustandes. Das fehlende Fachwerk wurde durch Ausdünnen des Bimssteinmauerwerkes von außen unter Verwendung von v. a. alten Balken so ergänzt, dass die mittige Mannstrebe und die halbe Mannstrebe an der westlichen Seite wieder zu Geltung kamen.

(Heidemarie Jung, Dausenau, 2022)

Literatur

Fischbach, Stefan (1995)
"Des Müllers Diez Gebäude" oder: Lahnstraße Nr. 21, ein Fachwerkhaus des 18. Jahrhunderts, wiederentdeckt und saniert 1995. Dausenau.

Fachwerkhaus Lahnstraße 21 in Dausenau

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Lahnstraße 21
Ort
56132 Dausenau
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Heidemarie Jung (2022): „Fachwerkhaus Lahnstraße 21 in Dausenau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344989 (Abgerufen: 20. April 2024)
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