Die beiden Eingangsportale an der Vorderseite erinnern an die strikte Geschlechtertrennung früherer Zeiten. Jungen und Mädchen mussten einen eigenen Eingang benutzen.
1896 wurde die Straße, an der die Schule liegt, in Neumayerring benannt. Der Frankethaler Stadtrat beschloss am 11. Februar 1921 (Quelle Stadtarchiv, Ratsprotokolle) das am Neumayerring gelegene Schulhaus in Neumayerschulhaus zu benennen.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Schule 1934 in Adolf-Hitler-Schule umbenannt. Nach dem verheerenden Luftangriff auf Frankenthal im September 1943 beschlagnahmte die Wehrmacht das Gebäude, da das Rathaus der Stadt völlig zerstört wurde und nun in der Schule untergebracht wurde. Die Schülerinnen und Schüler wurden in die Pestalozzischule umquartiert. Die Verwaltung blieb bis 1954 in dem Schulhaus. Ab 1955 begann wieder der Schulbetrieb.
Immer wieder wurde der Schulbetrieb unterbrochen. Nach dem Ersten Weltkrieg zogen französische Besatzungstruppen dort ein. Im Zweiten Weltkrieg wurden in dem Gebäude Seidenraupen gezüchtet mit dem Ziel, Seide für Fallschirme zu produzieren. Im Schulhof und an vielen weiteren Orten in Frankenthal wurden dazu Maulbeerbäume angepflanzt.
Kulturdenkmal
Die Neumayer-Grundschule wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler in der kreisfreien Stadt Frankenthal (Stand 29.01.2021, dort S. 6) geführt. Der Eintrag lautet:
„Neumayerring 7, Neumayerschule, palastartiger dreigeschossiger Baukomplex, Neurenaissance, 1882 und 1891“
(Christine Brehm, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2023 mit Unterstützung des Stadtarchivs Frankenthal und des Privatarchivs Dieter König, Heßheim)