Ehemaliges katholisches Schulhaus in Weisel

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Weisel
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 07′ 3,95″ N: 7° 48′ 0,67″ O 50,11776°N: 7,80019°O
Koordinate UTM 32.414.224,13 m: 5.552.413,55 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.414.264,90 m: 5.554.195,02 m
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    Ehemaliges katholisches Schulhaus in Weisel

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  • Brandruine des ehemaligen katholischen Schulhauses in Weisel

    Brandruine des ehemaligen katholischen Schulhauses in Weisel

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Im pfälzisch-reformierten Weisel hatten sich erst nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und vor allem nach 1685 wieder ein paar Katholiken angesiedelt, als die katholische Linie Pfalz-Neuburg an die Macht gekommen war und eine Rekatholisierung des Landes versuchte. Als die katholische Gemeinde auf ein paar Familien angewachsen war, setzte sie zunächst die Beschäftigung eines katholischen Lehrers und dann auch den Bau eines kleinen katholischen Schulhauses durch. Die Gemeinde ließ es 1721 neben dem gemeindeeigenen Hirtenhaus am Dorfgraben als einfachen kleinen Fachwerkbau und Wohnstallhaus errichten, in dem im erhöhten Erdgeschoss oder Hochparterre eine Küche, Kammer und die Schulstube untergebracht waren und in dem im oberen Stock der katholische Lehrer mit seiner Familie in zwei weiteren Kammern wohnte. Hinzu kamen im Souterrain noch ein Keller mit Ziegenstall und ein weiteres kleines Stallgebäude am Haus. Da es selten mehr als 12-15 katholische Kinder gab, war der begrenzte Platz lange ausreichend. Das Gebäude selbst war aber schnell so baufällig, dass es einige Lehrer vorzogen, woanders zu wohnen, so dass das Haus an Gemeindehirten vermietet wurde. 1798 bezeichnete es der katholische Lehrer Gottfried Mörschbach als ein „elendig und gar nicht zu bewohnent sondern ein alt ruiniertes Hüttelein, einem […] Schwein Stall ähnlichen Schulhäußlein“. Trotzdem lebten seine Nachfolger Leonhard und Joseph Wiegand dort bis 1828 mit ihren Familien mit bis zu zehn Personen.
1818 wurde das Häuschen zum letzten Mal renoviert, seit 1819 wurden evangelische und katholische Schülerinnen und Schüler zusammen im evangelischen Schulhaus unterrichtet. 1828 zogen sie mit ihren beiden Lehrern endgültig in die neue Simultanschule um. Das Gebäude wurde danach an eine Weiseler Familie verkauft und von ihr auf das Doppelte erweitert. Es brannte 1932 ab.

(Dr. Margit Göttert, Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n), Weisel, 2023)

Literatur

Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n) (2017)
Die katholischen Kapellen. In: Das Dorf Weisel. Öffentliche Gebäude und öffentliches Leben, S. 196-216. S. 198, Weisel.
Forschungsgruppe Weiseler Geschichte(n) (2017)
Das Dorf Weisel. Öffentliche Gebäude und öffentliches Leben. Weisel.

Ehemaliges katholisches Schulhaus in Weisel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Klappergasse 5
Ort
56348 Weisel
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1721, Ende 1932

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Dr. Margit Göttert: „Ehemaliges katholisches Schulhaus in Weisel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344956 (Abgerufen: 24. März 2025)
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