Der stattliche und sehr repräsentative zweigeschossige Fachwerkbau steht an der Einmündung der Orsbeckstraße in die Kreuzstraße. Auffällig ist die große Höhe der Geschosse einschließlich des ausgebauten Dachgeschosses. Die Anlage besteht aus einem längeren Teil zur Orsbeckstraße hin und einem im rechten Winkel angebauten kürzeren Teil, der entstandene Winkel lässt einen Innenhof frei. Beide Gebäudeteile haben über den reichlich mit Fachwerk verzierten Giebelseiten je ein Krüppelwalmdach. Die Dachgauben sind später eingebaut, die übrigen Fenster wirken original. Das Haus steht auf einem gemauerten Fundament, hier wird ein noch älterer Kern vermutet. Das Gebäude wird als ehemaliger Zehnthof bezeichnet und stammt vermutlich aus dem 18. oder 17. Jahrhundert. An dem vor dem Haus angebrachten rundbogigen Hoftor findet sich die Jahreszahl 1753. In einer Nische im Torbogen ist eine vom Bildhauer Titus Reinarz geschaffene Statue aus dem Jahr 2006 aufgestellt.

Die Anlage macht einen sehr gepflegten Eindruck, es gibt keine erkennbaren Schäden an der Fassade. An der Ostseite steht ein Anbau, vermutlich um 1920 errichtet.

Kulturdenkmal
Das Objekt „Ehem. Zehnthof, Orsbeckstraße 2“ in Sinzig-Löhndorf ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2022, S. 69).

(Matthias Röcke, Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V., 2023)

Quelle
Karl-Friedrich Amendt: Historische Grabsteine, Wegkreuze, Bildstöcke und Kleinkapellen in Sinzig und seinen Stadtteilen. Dokumentation, Hintergründe und Geschichten. Unveröffentlichtes Manuskript 2022