des kurtrierischen Ortes Briedel mit den sponheimischen Dörfern Raversbeuren und Enkirch.
Je nach Standpunkt und Lichteinfall vermeint man bei der Betrachtung aus dem Tal, dort oben das Gesicht einer alten Frau, einer Hexe, zu erkennen.
Die Hex spielt eine wesentliche Rolle in dem Roman „Der Schöffe von Briedel“ von Ludwig Schössler, der die vielen Streitereien über Grenzverläufe und Jagdrechte an diesem „'Dreiländereck“ zum Thema hat. Seine Enkelin Liesel Franz hat sie mit ihrem Gedicht „die sagenhafte Großbach-Hex“ gewürdigt.
Die sagenhafte „Großbach-Hex“
von Liesel Franz aus Maiermund, nach dem Roman „Der Schöffe von Briedel“
von ihrem Großvater Ludwig Schößler
Nahe Raversbeuren und Maiermund
da steht ein Fels seit Jahr und Tagen,
dort hat sich Folgendes zugetragen:
Zwischen Briedel und Raversbeuren gab es großen Streit,
sogar verprügelt haben sich die Leut,
weil gar so seltsam war der Grenzverlauf.
Weit kamen die Moselaner zum Hunsrück herauf,
um endlich die Sache abzuklären,
sollte der Schöffe die Grenze abreiten
die Richtigkeit beschwören....
Nun ging der Ritt am Großbach entlang
zu der Anhöhe, da wurde dem Pferd es bang
Ein riesengroßes Weib trat ihnen entgegen und drohte
„Solch Unrecht erträgt keinen Segen“
So sehr der Schöffe das Pferd trieb an,
es bockte und lief in andre Richtung dann.
Auf Umwegen schließlich am Ziel angekommen,
hat er die Unterschrift vorgenommen.
Als wäre die Warnung noch nicht genug,
erschien das Weib , auf den Lippen den Fluch,
verschwand so schnell es gekommen war,
mit drohender Gebärde und wallendem Haar.
Wegen Zauber und heilender Kräuter bekannt,
wurd' sie im Dorf „die Hex“ genannt.
Seit sie nicht mehr in der Hütte lebt,
sich dort ein mächtiger Grenz-Fels erhebt.
Er trägt ihren Namen bis zur Gegenwart,
zu ihm führt ab 2014 ein neuer Wanderpfad.
Dank allen Waldfreunden , die dazu beitragen,
er schenke Begegnungen und Wohlbehagen.
(Hermann Thur, Briedel 2022)