Geschichte
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Durchfahrt in Breite und Höhe vergrößert. Es ist anzunehmen, dass diese Maßnahme im Zusammenhang mit dem Straßenausbau nach Nassau steht. Ernsthafte Erhaltungsmaßnahmen wurden erst ab 1922 durchgeführt. Die teilweise abgebröckelten Zinnen werden restauriert und rekonstruiert, eine Betonplatte als Fußboden des Zinnengeschosses auf das Gewölbe aufgebracht. Der Aufbau eines heutigen Daches kommt 1929. Die beiderseitigen Fußgänger-Durchgänge wurden im Jahr 1961 in die Ringmauer gebrochen.
Im März 1945 entging der Turm nur knapp seiner Vernichtung. Seine Durchfahrt war auf der Westseite von der deutschen Wehrmacht mit zwei in die Erde gerammten Pfählen und aufgeschichteten Querbalken als Panzersperre verbarrikadiert worden. Es wurden auch drei Fliegerbomben an den Turm gelegt, um ihn bei einem Durchbruchversuch der Amerikaner zu sprengen. Ein paar Dausenauer Bürger handelten schnell auf eigene Faust und luden die Bomben auf einen zweirädrigen Karren und warfen sie in die Lahn. Die hölzerne Balkenbarrikade war bald darauf von den Amerikanern beseitigt, die Dausenau am 27.3.1945 besetzten. Im darauffolgenden Sommer war die Lahn weitgehend ausgetrocknet, so dass die Bomben wieder zum Vorschein kamen. Sie wurden dann von einem Entschärfungskommando abgeholt.
Kulturdenkmal
Der westliche Torturm der Stadtbefestigung Dausenau wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Rhein-Lahn-Kreis (Stand 2021) geführt. Der Eintrag lautet:
„(zwischen) Lahnstraße 2 und 9
Untertor, rechteckiger Torturm der Stadtbefestigung, rundbogige Durchfahrt, Wehrgangsgeschoss, 1324
erwähnt“.
(Kristina Ruprecht, Dausenau, 2022)
Internet
www.historisches-dausenau.de: Torturm (abgerufen 16.11.2022)