In Monschau hat es während des Zweiten Weltkrieges ein Zwangsarbeitslager gegeben, das als „AK 800“ bezeichnet wurde und eine Außenstelle des „Stalag VI H“ in Arnoldsweiler bei Düren war.
Der Historiker Dieter Lenzen kann an diesem Lager zeigen, dass die deutschen Behörden nach dem Zweiten Weltkrieg den Alliierten gegenüber Angaben zu Zwangsarbeitslagern beschönigten, beziehungsweise auch falsche Angaben machten. So ist vom Lager Florabrücke bekannt, dass viele sowjetische Kriegsgefangene schon kurz nach ihrer Ankunft an Hunger und Erschöpfung starben. Schon während des Ersten Weltkrieges sind an diesem Standort Kriegsgefangene interniert worden. Ob das Lager bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als Reichsarbeitsdienstlager errichtet worden ist und dann umfuktioniert wurde oder nach Beginn des Zweiten Weltkrieges neu errichtet wurde ist nicht sicher.
Als Standort gibt Lenzen den Bereich an, an dem sich heute ein Sportplatz befindet (Lenzen 2018, S. 162-167). Die in der Karte angegebene Geometrie zeigt nur den ungefähren Standort des Lagers an.
Dieses KuLaDig-Objekt ist Teil des Projektes Zwangsarbeitslager in der Nordeifel. Ziel des Projektes ist es, nach und nach die Zwangsarbeitslager aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Nordeifel zu dokumentieren. Ganz bewusst werden auch Lager aufgenommen, bei denen bisher nur rudimentäre Informationen vorhanden sind. Die Einträge basieren zunächst vornehmlich auf den Arbeiten von Dieter Lenzen, Franz Albert Heinen, Peter Kox und Thomas Müller.
(Julian Weller 2022)
„Lager Florabrücke (ehemals Kreis Monschau, heute StädteRegion Aachen. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion schaffte die Wehrmacht im September 1941 völlig entkräftete Rotarmisten hierher, von denen viele nicht einmal die ersten Wochen überlebten. Der Hunger, die schwere Arbeit, die unerbittliche Lagerbesatzung und der strenge Winter führten zu einem Massensterben. Die Leichen der sowjetischen Gefangenen verscharrte man oberhalb des Lagers im Hang, wo einige Leichenteile mit dem Wasser der Schneeschmelze frei gespült wurden. Man hatte die Gefangenen zu schwerer körperlicher Arbeit, wie zum Straßenbau gezwungen, ohne Rücksicht auf die ausgemergelten und oftmals kranken Menschen zu nehmen. Wer zusammenbrach blieb liegen. Die anderen Gefangenen durften sich erst nach Arbeitsende um die Kranken, Sterbenden und Toten kümmern. In diesem Lager sind wenigstens neun Fälle von gewaltsamen Tötungen (“Schädelzertrümmerungen durch Schlag„) bekannt, die bei den Umbettungen nach Rurberg “sichtbar„ wurden. Juristische Konsequenzen gab es nicht.“
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