NS-Zwangsarbeitslager Düren Arnoldsweiler

Stalag VI H, Stalag VI G/Z

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Düren
Kreis(e): Düren
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 50′ 31,54″ N: 6° 29′ 6,94″ O 50,84209°N: 6,48526°O
Koordinate UTM 32.322.955,00 m: 5.635.279,05 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.534.223,46 m: 5.634.192,43 m
In Düren-Arnoldsweiler hat es während des Zweiten Weltkrieges ein Zwangsarbeitslager gegeben, welches als „Stalag VI H“ und später als „Stalag VI G/Z“ bezeichnet wurde. Dabei hat es sich um ein sogenanntes „Mannschaftsstammlager“ oder „Stalag“ gehandelt. Über dieses Lager wurden Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter*innen auf sogenannte „Arbeitskommandos“ oder „AK“ verteilt. Das Lager in Arnoldsweiler verteilte Kriegsgefangene auf mindestens 144 „AK“, wobei dies nur „AK“ betrifft, die mehr als 20 Personen fassten.

Das Lager war vor dem Krieg von der Deutschen Arbeitsfront (DAF) genutzt worden und wurde ab dem 28. März 1940 als Stalag verwendet. Mit etwa 30 Baracken war es das zweitgrößte Lager im Rheinland. Vermutlich im Oktober 1941 wurde das Lager nach Borrisow in Belarus verlegt. Das Lager in Arnoldsweiler bestand jedoch als Zweitlager des „Stalag VI G“ in Bonn-Duisdorf weiter.

Besonders für sowjetische Kriegsgefangene waren die Bedingungen in Arnoldsweiler sehr schlecht und von Zeitzeugen ist bekannt, dass die Gefangenen schlimm misshandelt worden sind. Nach dem Krieg sind in der Nähe des Lager 1552 sowjetische Staatsangehörige exhumiert worden (Lenzen 2018, S. 159-161).

Dass das Lager bei Düren in der Bevölkerung bekannt war und als selbstverständlicher Teil der Stadt betrachtet wurde, zeigt eine Ansichtskarte von 1942, auf der das Lager neben Dürener Sehenswürdigkeiten abgedruckt ist (Lenzen 2018, S. 161).
Die in der Karte hinterlegte Geometrie beruht auf der Zeichnung in der Broschüre „Gegen das Vergessen“ (frank-moeller.eu).

Dieses KuLaDig-Objekt ist Teil des Projektes Zwangsarbeitslager in der Nordeifel. Ziel des Projektes ist es, nach und nach die Zwangsarbeitslager aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Nordeifel zu dokumentieren. Ganz bewusst werden auch Lager aufgenommen, bei denen bisher nur rudimentäre Informationen vorhanden sind. Die Einträge basieren zunächst vornehmlich auf den Arbeiten von Dieter Lenzen, Franz Albert Heinen, Peter Kox und Thomas Müller. Ergänzungen zu den bestehenden Beiträgen und Hinweise zu noch nicht verzeichneten Zwangsarbeitslagern sind ausdrücklich erwünscht, sodass mit der Zeit ein immer besseres Bild von den Zwangsarbeitslagern in der Region entstehen kann.

Julian Weller (2022)

Internet
frank-moeller.eu: Beitrag der IG BCE - Ortsgruppe Düren zum „Stammlager“ Arnoldsweiler (abgerufen 21.10.2022)

Literatur

Heinen, Franz Albert (2018)
"Abgang durch Tod". Zwangsarbeit im Kreis Schleiden 1939-1945. Schleiden.
Kox, Peter / Geschichtsverein des Kreises Euskirchen e.V. (Hrsg.) (2007)
Kriegsgefangene und "Fremdarbeiter". In: Nationalsozialismus im Kreis Euskirchen, Band 2, S. 845-900. Weilerswist (2. Auflage).
Lenzen, Dieter (2018)
Zwangsarbeit im Kreis Monschau 1939-1945. (Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes 18.) Düren.

NS-Zwangsarbeitslager Düren Arnoldsweiler

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Auf dem Driesch / Neusser Straße
Ort
52353 Düren - Arnoldsweiler
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1940, Ende 1945

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„NS-Zwangsarbeitslager Düren Arnoldsweiler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344189 (Abgerufen: 18. Mai 2024)
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