Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt

Kribbsenkaul

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Plaidt
Kreis(e): Mayen-Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 23′ 31,46″ N: 7° 23′ 18,48″ O 50,39207°N: 7,38847°O
Koordinate UTM 32.385.450,82 m: 5.583.465,89 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.598.777,16 m: 5.584.941,86 m
  • Mädchen mit Puppe am ehemaligen Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt (1950er Jahre)

    Mädchen mit Puppe am ehemaligen Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt (1950er Jahre)

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  • Der zugefrorene See am Ort des ehemaligen Grubenfeldes Krebsekaul in Plaidt (1953)

    Der zugefrorene See am Ort des ehemaligen Grubenfeldes Krebsekaul in Plaidt (1953)

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  • Gelände des ehemaligen Grubenfeldes Krebsekaul in Plaidt. Der See ist mittlerweile verfüllt (1960er Jahre)

    Gelände des ehemaligen Grubenfeldes Krebsekaul in Plaidt. Der See ist mittlerweile verfüllt (1960er Jahre)

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  • Im ehemaligen Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt, staute sich mit der Zeit das Wasser zu einem kleinen See (1930er Jahre)

    Im ehemaligen Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt, staute sich mit der Zeit das Wasser zu einem kleinen See (1930er Jahre)

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  • Dort, wo sich einst das Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt befand, ist heute der Plaidter Friedhof angelegt (2021)

    Dort, wo sich einst das Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt befand, ist heute der Plaidter Friedhof angelegt (2021)

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Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich in der Tuffgewinnung das Tagebauverfahren gegenüber dem Abbau unter Tage durch. In Plaidt führte insbesondere der Tagebau zu starken Eingriffen ins Landschaftsprofil: Stellenweise lassen sich auf engerem Raum enorme Höhenunterschiede heute noch beobachten. Verschiedene Gruben liefen in der Zeit nach der Stilllegung mit Wasser voll und wurden dann erst Jahrzehnte später verfüllt. Beispielhaft für eine solche ehemalige Tuff-Abbaustelle ist die ehemalige „Krebsekaul“ („Kribbsenkaul“) in Plaidt. Sie trägt ihren Namen, da in dem Süßwasser viele Krebse ihren Lebensraum fanden. In den 1960er Jahren entstand aus der Krebsekaul eine Erweiterung des Friedhofgeländes. Die ehemalige Krebeskaul befindet sich auf dem heutigen unteren Friedhofsareal in der Gildestraße 10A. Gegenüber des Friedhofes, wo die Friedhofstraße auf die Pommernstraße trifft, befand sich einst ein weiteres Grubengelände, das Haans Loch. Die Geometrie kann nur den ungefähren Standort des einstigen Grubenfeldes symbolisch wiedergeben.

Spätere Nutzung
In den 1930er Jahren bis in die 1950er Jahre diente die Krebsekaul im Sommer als Ort zum Baden und Tauchen und im Winter zum Eislaufen. Doch Weiher wie die Krebsekaul waren nicht nur idyllisch, sondern auch gefährlich. Es ereigneten sich mehrere tödliche Unfälle in der Krebsekaul. Der damals elfjährige Helmut Bell ertrank dort im Juli des Jahres 1956. Der Junge kippte während des Badens von dem Schlauch eines Autoreifens, der ihm als Schwimmreifen diente. Es handelt sich dabei um den vierten tödlichen Unfall in der Krebsekaul seit dem Jahre 1937.

Nachdem die Krebsekaul mit Sand zugeschüttet wurde, diente sie der Plaidter Gemeinde als Müllablagerungsstätte. Dort wurden zum Beispiel alte Reifen, Batterien oder Schuhe entsorgt. Mit den Worten „Müll gehört in die Krebsekaul“ beklagte die Plaidter Gemeindeverwaltung im Jahre 1959 das unerlaubte Entsorgen von Abfällen auf dem Friedhof und in einer Grube der Familie Pinger.

(Luisa Gitzen, Universität Koblenz-Landau / Mit freundlichen Grüßen von Maria Zaar-Görgens, Frank Neupert und Wolfang Horch, 2021)

Literatur

Lohner, Otmar (2007)
Plaidt vor 50 Jahren. Ortschronik Juli 1956 bis Juni 1957. Plaidt.
Morbach, Hans / Ortsgemeinde Plaidt (Hrsg.) (1983)
Plaidt in der Pellenz. Koblenz.

Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Gildestraße
Ort
56637 Plaidt
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Luisa Gitzen (2021): „Grubenfeld Krebsekaul in Plaidt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344119 (Abgerufen: 25. April 2024)
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