Der Name „Britzkeller“, oder auch Tuffkeller, verrät es: Dieser Keller wurde direkt in den Tuffstein gehauen. Ein solcher Keller hat sich in der Straße Am Schützenplatz in Plaidt erhalten. Hinter dem Haus mit der Nummer 4 befindet sich der Eingang zum Keller, der in mehreren Abschnitten unter die Römerstraße führt. Dieser umfasst drei Kammern und misst eine Größe von 80 Quadratmetern. Die Temperatur in dem Britzkeller ist das ganze Jahr über zwischen 6-8 Grad Celsius. Der Keller wurde zur Lagerung von Lebensmitteln im Laufe des 19. Jahrhunderts vermutlich von einem Bauern namens Heuser in der Nähe seines Hofes angelegt. Heute befindet sich der Keller im Besitz der Familie Schmitt (vgl. Horch 2003, S.45).
Geschichte der Tuffkeller in Plaidt Beim Ausbruch des Laacher See-Vulkans vor ca. 13.000 Jahren lagerten sich in der Region vulkanisches Gestein ab. So lassen sich in der Nähe des Laacher See-Vulkans bis zu 50 Meter tiefe Ablagerungen finden. In Plaidt konnte man durch eine Bohrung feststellen, dass in Folge des Vulkanausbruchs eine bis zu 20 Meter dicke Tuffsteinschicht das Bodenniveau angehoben hatte. (vgl. Horch 2003, S. 39-56) In diese Ablagerungen wurden in Plaidt unterirdische Räume, solche Tuff- oder Britzkeller, gegraben. Das Material eignet sich sehr gut für den Kellerbau. Eine gewisse Festigkeit ist gegeben und dennoch aber ist der Stoff weich genug, um leicht bearbeitet zu werden (siehe Videoclip in der Mediengalerie). Aus diesem Grund wurden in Plaidt im Laufe des 19. Jahrhundert viele solcher Keller in das Tuffgestein gegraben, um Kartoffeln - in der Region „Krompbiere“ und „Knolle“ genannt - und andere Lebensmittel zu lagern. (vgl. Horch 2003, S. 46)
(Luisa Gitzen, Universität Koblenz-Landau / Mit freundlichen Hinweisen von Maria Zaar-Görgens, Frank Neupert und Wolgang Horch, 2021)
Literatur
Horch, Wolfgang (2004)
Ganz Plaidt ist unterhöhlt. Tuffsteinabbau, Stollen, Höhlen und Bunker; Teil 2: Der Bereich östlich von Bahnhof- und Hauptstraße. In: Plaidter Blätter, Nr. 2, S. 31-49. Plaidt.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.