Die Hofanlage Hauptstraße 18 befindet sich gegenüber dem Eingang zum Dorfmuseum in Helferskirchen. Die ersten Gebäude des Hofes wurden im frühen 19. Jahrhundert aus Bruchsteinmauerwerk errichtet, Anbauten wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ergänzt. An der hofseitigen Fassade befindet sich ein großes Rundbogentor und rechts davon ein Anbau in Fachwerkbauweise. In diesem kleinen Anbau befand sich einst das Plumpsklo. Der Misthaufen befand sich unmittelbar daneben. Das Satteldach des Stalls ist mit Schiefer gedeckt.
Geschichte Unter dem Eigentümer Johann Heinrich Müller (1864-1931) wurde das Haus um die Hälfte vergrößert (laut Brandversicherungsschein des Jahres 1886). Der Anbau soll nicht über einen eigenen Kamin verfügt haben. Zu der Zeit befand sich nur ein Kamin im Altbau. Im Jahr 1926 übernahm Josef Heinrich Müller, genannt „Schneidersch Josef“ (1898-1979), von seinem Vater Johann den Hof. Er baute 1934 einen Schweinestall und 1936 im Anbau einen Kamin zusammen mit einer Räucherkammer. Die Waschküche ergänzte Müller im Jahr 1949. Bis zum Jahr 1954 wurden alle Arbeiten mit Hilfe der Kühe erledigt. Es waren drei Gespanne im Einsatz. Das Vieh wurde schichtweise morgens und nachmittags eingesetzt, da es parallel auch gemolken wurde. Als zur Feldbewirtschaftung im Jahr 1954 ein Traktor erworben wurde, kam das Vieh nur noch bei „zugnassem“ Wetter zum Einsatz. Bei schlechtem Wetter hinterließ der Traktor zu tiefe Reihenabdrücke (genannt „Gleesen“) im Acker. Bis ins Jahr 1963 wurde die Landwirtschaft im Vollerwerb betrieben. Josef Heinrich Müller hatte bis zum Jahr 1974 die Schlüsselgewalt der gemeindeeigenen Viehwaage. Im Jahr 1953 heirateten Josef Müllers Tochter Adelheid Müller und Alois Erll. Der gelernte Metzger arbeitete als Keramik-Handformer, ging jedoch bis 1995 seinem erlernten Beruf als Hausschlachter nach. In so manchem Winter wurden bis zu 40 Schweine und auch hin und wieder ein Rind geschlachtet. Zur Osterzeit wurden die Ziegenlämmer geschlachtet. Laut mündlicher Aussage wurden die Lämmer zu später Stunde geschlachtet, wenn die Kinder bereits zu Bett gegangen waren. Bis zum Jahr 1992 wurde die Landwirtschaft hier bis zum Jahr 1992 im Nebenerwerb fortgeführt.
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