Burg Dottendorf in der Preußischen Uraufnahme (1836-1850)
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Blick auf Burg Dottendorf von Nordwesten
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Burg Dottendorf (vor 1863)
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Burg Dottendorf (nach 1863)
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Burg Dottendorf (2022)
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Burg Dottendorf in der Preußischen Uraufnahme (1836-1850) in roter Farbe dargestellt. Westlich der Burg sind Weinberge eingezeichnet / 1:25.000 (TIM-online).
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Blick auf Burg Dottendorf von Nordwesten. Stahlstich von P. Schumacher nach Zeichnung von C. Hohe aus den 1860er Jahren. Im Hintergrund steht die Godesburg auf ihrem Hügel.
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Burg Dottendorf vor 1863 auf einem Stahlstich von P. Schumacher nach Zeichnung von C. Hohe.
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Burg Dottendorf nach der Umgestaltung durch Carl Baunscheidt in den 1860er Jahren. Stahlstich nach Zeichnung.
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Burg Dottendorf auf heutigem Krankenhausgelände. Um 1850 zur Fabrikantenvilla umgebaute Burg, momentan Baustelle.
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Die ehemalige Burg Dottendorf befindet sich im Bonner Stadtteil Dottendorf und wird seit einigen Jahrzehnten als Krankenhaus genutzt. Maßgeblich geprägt wurde das heutige Erscheinungsbild des Gebäudes durch die Umbauarbeiten des einstigen Besitzers Carl Baunscheidt zwischen 1863 und 1869. Ein Vorgängerbau stammte aus dem 15. Jahrhundert. Der Standort der Burg ist ein seit etwa 1000 Jahren genutzter Siedlungsplatz.
Vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert Der spätere Besitzer der Burg Dottendorf, Carl Baunscheidt (1809-1873), hat im 19. Jahrhundert Nachforschungen zu der Vergangenheit des Adelssitzes angestellt. Er vermutete, dass die Besitzungen schon zur Zeit Karls des Großen existierten und als Benefizium (= Überlassung von Land) an dessen Cousine Ida und ihren Ehemann Graf Eckbert überlassen wurden. Laut Carl Baunscheidt belegt eine Urkunde von Kaiser Lothar aus dem Jahr 844 die Schenkung des Benefiziums von Graf Eckbert und Gemahlin Ida an das Kloster Corvey - wo deren gemeinsamer Sohn Warinus das Amt des Abtes innehatte. Aus dieser Zeit gibt es allerdings keine Belege für einen Herrensitz als Teil der Besitzungen. Päpstliche Urkunden (auch: Bullen) aus den Jahren 1154 und 1184 sollen erstmals bestätigen, dass sich eine Burg unter den Dottendorfer Besitzungen des Klosters Corvey befand. In dem Archiv der alten Pfarrkirche zu Dottendorf entdeckte Baunscheidt bei seinen Recherchearbeiten im 19. Jahrhundert Dokumente, die für das Jahr 1491 die kurkölnischen Herren von Büchel als Burgherren benennen. Weitere Urkunden belegen eine Nutzung als freiadeliger Rittersitz, der somit landtagsfähig war. Im Jahre 1684 ging das Gut in den Besitz der Familie Wasserfass über und wechselte noch mehrfach die Besitzer, bis der Millionär Carl Baunscheidt das Anwesen Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb.
Die Ära Carl Baunscheidt Der Erfinder und Millionär Baunscheidt stellte nicht nur Nachforschungen zur Geschichte der Burg Dottendorf an, sondern ließ das Gebäude von 1863-1869 auch von Grund auf restaurieren und umgestalten. Dem mittleren Turm des Vorgängerbaus aus dem 15. Jahrhundert ließ er zu beiden Gebäudeseiten je einen weiteren Turm hinzufügen. Von dem älteren Gebäude sind die Turmtreppe des alten Turmes sowie der Keller erhalten. Der Bau aus dem 19. Jahrhundert hat mehr das Erscheinungsbild einer Villa. Besonders fasziniert war Baunscheidt von der Lage des ehemaligen Adelssitzes. In seiner Publikation „Die Burg Dottendorf bei Bonn von Carl dem Großen bis zu Carl Baunscheidt“ von 1869 beschreibt er Dottendorf wie folgt: „So liegt Dottendorf als liebliches Plätzchen, das sich je ein Ruhe und Frieden suchendes Menschenherz zum wonnigen Aufenthalte wählen könnte. Abseits der Verkehrstrasse, halb unter Obstbäumen versteckt, dicht am Fusse des Berges, inmitten von Waldesgrün und Wiesenduft […].“ Das Dorf ist umgeben von Acker und Wiesen, an den Hängen der Dottendorfer Höhe und des Venusberges wachsen Weinreben, und auf dem Höhenzug stehen dichte Wälder. Bei Dottendorf wurden hauptsächlich Frühburgunderreben angebaut. Die Burg war anscheinend einst umgeben von Gewässer, das aber zur Zeit Baunscheidts bereits zu großen Teilen ausgetrocknet war. Baunscheidt schreibt zudem von dem „alterthümliche[n] Kirchlein unmittelbar an der Burg“. Dies ist damals die alte Pfarrkirche zu Dottendorf, die möglicherweise älter war als die Alte Pfarrkirche St. Nikolaus in Kessenich und Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Die Vorgängerkirche stellte vermutlich die einstige Burgkapelle dar.
Spätere Geschichte Ein Teil des zur Burg zugehörigen Geländes wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch den Fabrikanten Friedrich Paul Mönckemöller erworben, der dort die Maschinenfabrik Mönckemöller errichtete. Weitere Besitzer des Anwesens nach Carl Baunscheidt waren der Grundbesitzer Johann Heinrich Ermekeil und der Baumeister Gustav Boudriot. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts werden das Gebäude und das umliegende Gelände als Krankenhaus genutzt. Auf dem Gelände sind seitdem mehrere Erweiterungsbauten entstanden, die im Gegensatz zum Herrenhaus nicht unter Denkmalschutz stehen.
Kulturhistorische Bedeutung Die Burg Dottendorf mitsamt ihrer Geschichte ist in mehrfacher Hinsicht erhaltenswert. Das Gebäude hat eine große städtebauliche, wissenschaftliche sowie kulturlandschaftliche Bedeutung. Die Geschichte der Burg ist eng mit der Entwicklung des Ortes Dottendorf verknüpft.
Hinweis Das Objekt „ehem. Villa Baunscheidt / Burg Dottendorf“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Bonn, laufende Nr. A 804)
Internet www.bonn.de: Liste der gem. § 3 DSchG NW in die Denkmalliste eingetragenen Baudenkmäler, Bodendenkmäler, beweglichen Denkmäler und Denkmalbereiche der Stadt Bonn, Stand 15.01.2021; PDF-Dokument, 2,1 MB (abgerufen 07.12.2022) de.wikipedia.org: Burg Dottendorf (abgerufen 07.12.2022)
Literatur
Baunscheidt, Carl (1869)
Die Burg Dottendorf bei Bonn von Carl dem Grossen bis zu Carl Baunscheidt. Bonn.
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Empfohlene Zitierweise
(Hannah Lutterbeck, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2022) (2022): „Ehemalige Burg Dottendorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343867 (Abgerufen: 26. März 2025)
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