Basilika St. Gertrud in Morsbach

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Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Morsbach
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 51′ 58,27″ N: 7° 43′ 42,28″ O 50,86619°N: 7,72841°O
Koordinate UTM 32.410.518,10 m: 5.635.714,67 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.410.557,04 m: 5.637.529,01 m
  • Basilika St. Gertrud in Morsbach (2022)

    Basilika St. Gertrud in Morsbach (2022)

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  • Die spätromanische Emporenbasilika St. Gertrud mit dem Wehrturm wurde zwischen 1150 und 1250 errichtet (2022)

    Die spätromanische Emporenbasilika St. Gertrud mit dem Wehrturm wurde zwischen 1150 und 1250 errichtet (2022)

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  • Seitenansicht und Eingang der Basilika St. Gertrud in Morsbach (2022)

    Seitenansicht und Eingang der Basilika St. Gertrud in Morsbach (2022)

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  • Wehrturm der Basilika St. Gertrud (2022)

    Wehrturm der Basilika St. Gertrud (2022)

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  • Im rechten Seitenschiff befindet sich eine Kreuzwegtafel mit einer Darstellung von Napoleon Bonaparte (2022)

    Im rechten Seitenschiff befindet sich eine Kreuzwegtafel mit einer Darstellung von Napoleon Bonaparte (2022)

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  • Anstelle des in der Bibel erwähnten Simon von Cyrene hilft in der Darstellung der Kreuzwegtafel Nummer 5 ein Mann mit Dreispitz, mutmaßlich Napoleon Bonaparte, Jesus beim Tragen des schweren Kreuzes (2022)

    Anstelle des in der Bibel erwähnten Simon von Cyrene hilft in der Darstellung der Kreuzwegtafel Nummer 5 ein Mann mit Dreispitz, mutmaßlich Napoleon Bonaparte, Jesus beim Tragen des schweren Kreuzes (2022)

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  • Im Chorraum wurden 1954/55 längst in Vergessenheit geratene Freskomalereien aus der Erbauungszeit entdeckt und wieder freigelegt (2022)

    Im Chorraum wurden 1954/55 längst in Vergessenheit geratene Freskomalereien aus der Erbauungszeit entdeckt und wieder freigelegt (2022)

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Die St. Gertrud-Kirche ist das älteste Gebäude der Gemeinde Morsbach. Zuvor befand sich in Morsbach eine Kapelle aus Holz, die Missionare des Bonner Cassiusstiftes im 9. Jahrhundert auf einer Felskuppe oberhalb des morastigen Talbodens gebaut hatten.

Die heutige spätromanische Emporenbasilika mit einem als Wehrturm errichteten 31 Meter hohen Kirchturm entstand zwischen 1150 und 1250. Dabei wurde der Kirchturm zwischen 1150 und 1200 errichtet und das Mittelschiff der Basilika erst zwischen 1200 und 1250. Die Basilika ist nach Fertigstellung des Gebäudes eine dreischiffige Kirche ohne Querschiff1.
In der um 1350 angebauten Sakristei sind zwischen Decke und Wand acht unterschiedliche Gesichtsmasken zu sehen. Möglicherweise handelte es sich um die Gesichter von Geistlichen, die zur Instandhaltung der Kirche im Mittelalter beitrugen.

Napoleon Bonaparte in Freskomalereien
1954 und 1955 hat man im Chorraum Freskomalereien aus der Erbauungszeit entdeckt und wieder freigelegt. Stets zu sehen und doch nicht unbedingt zu erkennen ist eine Figur auf dem 14 Stationen umfassenden Kreuzweg, dem Ältesten dieser Art im Erzbistum Köln.
Auf Station 5 des auf Holztafeln gemalten Kreuzwegs ist im rechten Seitenschiff ein Mann mit Dreispitz abgebildet, der Jesus beim Tragen des Kreuzes hilft.
Wie Christoph Buchen in seinem Kirchenführer auf der Basis alter Aufzeichnungen darlegt, soll es sich dabei um Napoleon Bonaparte handeln. Der unbekannte Maler des Kreuzwegs hat damit dem französischen Kaiser und Feldherren offenbar die Rolle des Simon von Cyrene übertragen, der der biblischen Überlieferung zufolge Jesus half, das schwere Kreuz zu tragen. Als das Kreuzweg-Bild um 1820 angefertigt wurde, war es keine drei Jahrzehnte her, dass Napoleon das Rheinland erobert und dort Klöster und Kirchen aufgelöst und enteignet (säkularisiert) hatte.
Zwischen 1803 und 1806 wurde diese Säkularisierung auch auf die rechtsrheinischen Teile des alten Erzbistums Köln und damit auf das Oberbergische angewendet.
Neben religionsfeindlichen Bestrebungen verfolgte Napoleon auch ganz weltliche Ziele: Durch den Verkauf des enteigneten kirchlichen Besitzes kam Geld in die durch seine Feldzüge gebeutelte Staatskasse. Der Maler des Kreuzwegs mag Napoleon nach dessen endgültiger Niederlage 1815 in der Schlacht bei Waterloo zur Strafe dazu verpflichtet haben, das Kreuz Jesu als schwere Last mitzutragen.

Themenweg durch Morsbach
Gut verbinden lässt sich ein Besuch der Basilika St. Gertrud mit einer Wanderung auf dem Baumweg, einem der 24 Themenwege (Bergische Streifzüge) des Bergischen Wanderlands. Auf dem 6,5 Kilometer langen Rundweg bekommen Besucher*innen auf der Station des Aussichtsturms „Hohen Hardt“ einen Überblick über das 56 Quadratkilometer großes Gemeindegebiete Morsbach. Eine der insgesamt 8 Infotafeln befindet sich an der Südseite der Kirche St. Gertrud. Der Themenweg bietet auch für Kinder ansprechende Informationen. So begleitet die Maus aus der „Sendung mit der Maus“ die Kinder auf dem Weg und informiert auf den Informationstafeln an der einzelnen Stationen unter anderem über die Eigenschaften verschiedener Bäume2.

(Guido Wagner, Zweckverband Naturpark Bergisches Land, 2022)

Internet
1www.katholisch-mfw.de: St. Gertrud - Morsbach (abgerufen 20.06.2022)
2www.das Bergische-Wanderland.de: Der Baumweg (abgerufen 20.06.2022)

Basilika St. Gertrud in Morsbach

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kirchstraße
Ort
51597 Morsbach
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Archivauswertung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1150 bis 1250

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Guido Wagner (2022): „Basilika St. Gertrud in Morsbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343855 (Abgerufen: 28. März 2025)
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