Aus dem Jahr 1419 liegt eine Urkunde über die Belehnung [Verpachtung] eines sog. Hofmannes mit dem Präsenzhof vor. Soweit feststellbar handelte es sich wohl um die erste pachtweise Vergabe des Layer Hofes überhaupt. Der sog. Lehnungsbrief, den die Schöffen des Layer Gerichts im Jahr 1629, mitten in den Wirren des 30-Jährigen Krieges (1618-1648) beglaubigten, bezeichnet die Lage des Präsenzhofes an zwei Textstellen mit „neben der Mergenstetter Herren Kelterhauß“ gelegen. Damit übereinstimmend wird in einer aus dem Jahr 1748 datierenden Beschreibung der Güter, welche dem Layer Hof der Zisterzienserabtei Marienstatt zugehörten, die vis-à-vis-Lage beider Höfe erwähnt. Dadurch ist eine sichere Lokalisierung und die Bestätigung gegeben, dass sich der „Florinshof“ von je her an heutiger Stelle befand. In welcher Zeit er erbaut wurde, ist jedoch mangels einer bauhistorischen Untersuchung und Begutachtung bislang unklar.
Als der Hof im Zuge der Säkularisation eingezogen und im Jahre 1806 als sog. Domänengut öffentlich versteigert wurde, bestand er aus (Wohn-) Haus, Kelterhaus mit Kelter, Scheune, einem abgängigen Stall, Hofraum und Garten. An Grundgütern umfasste er damals 6 Felder, 2 Wiesen, 3 Hecken (Niederwald) und 15 Weinberge mit insgesamt 12.300 Stöcken besetzt. Es war einer der wenigen Höfe, die von dem vormaligen Pächter, dem Hofmann, ersteigert werden konnten. Seit der Säkularisation befindet sich das Anwesen in Privatbesitz.
Kurzbeschreibung zum Gebäude
Das Haus ist vom Keller, zwei doppelten Gewölbekellern, bis zum First massiv aus Schieferbruchstein gebaut. Seine steilen Schildgiebel an Nord- und Südseite sind mit kleinen Eckzinnen besetzt. Die starken Umfassungsmauern und Fensteröffnungen mit Laibungen, die nach innen geweitet sind, um den Lichteinfall zu erhöhen, weisen auf ein hohes Alter des Gebäudes hin. Die Hofeinfahrt lag vermutlich von je her zur Kaufunger Straße, der Garten, in dem sich ein Brunnen befand, auf der westlichen Seite des Hauses.
Anbauten und umfassende Modernisierungen, die vor allem in der jüngeren Vergangenheit vorgenommen wurden, haben das äußere Erscheinungsbild des Hauses wesentlich verändert. Baulich am wenigsten beeinträchtigt blieb die südliche Giebelseite. Dort ist im Sockelbereich an der linken Gebäudeecke ein sog. Güterstein eingelassen, ein Grenzstein, der einst in den Weinbergen den Stiftsbesitz markierte. An gleicher Stelle etwas weiter oben informiert ein Schild über das historische Gebäude.
(Richard Theisen, Koblenz-Lay, April 2022)
Quelle
Informationen von Toni Joras (†), Koblenz-Lay