Ravelin vor dem Delltor in Rees / Stadtgarten

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie
Gemeinde(n): Rees
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 45′ 39,38″ N: 6° 23′ 54,66″ O 51,76094°N: 6,39852°O
Koordinate UTM 32.320.471,35 m: 5.737.651,77 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.527.557,82 m: 5.736.379,40 m
  • Rees, Im Stadtgarten (etwa 1955). Der Rosengarten

    Rees, Im Stadtgarten (etwa 1955). Der Rosengarten

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  • Rees (2020). Am Stadtgarten, Blick von Südwesten auf den ehemaligen Ravelin

    Rees (2020). Am Stadtgarten, Blick von Südwesten auf den ehemaligen Ravelin

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  • Rees, Stadtgarten, Ravelin (2021). Kriegerdenkmal von 1920 in Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges

    Rees, Stadtgarten, Ravelin (2021). Kriegerdenkmal von 1920 in Erinnerung an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges

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  • Rees, Stadtgarten, Ravelin (2021). Kriegerdenkmäler 1920 und 2006. Im Vordergrund das Erinnerungsmal an die Zerstörung von Rees im Februar 1945

    Rees, Stadtgarten, Ravelin (2021). Kriegerdenkmäler 1920 und 2006. Im Vordergrund das Erinnerungsmal an die Zerstörung von Rees im Februar 1945

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Der Stadtgarten nördlich der Stadt liegt auf einem alten Ravelin der Stadtbefestigung von Rees.

Der Ravelin vor dem Delltor
Der Ravelin lag im Vorfeld des Delltores und schützte das Tor sowie die Straße, die über den Ravelin Richtung Norden führte. Die Errichtung erfolgte unter niederländischer Herrschaft. 1614 kam Rees nicht nur an die Markgrafschaft Brandenburg, sondern wurde zugleich durch den holländischen Heerführer Moritz von Oranien (1567-1625), einen Parteigänger des Kurfürsten von Brandenburg, dauerhaft besetzt. Zwei Jahre später manifestierten die Niederländer ihre Ansprüche auf Rees durch den Bau einer starken, hochmodernen Festung im Stil der damals aktuellen „älteren niederländischen Manier“. Das Ravelin wurde vermutlich ausschließlich Holz und Erde erbaut.
1822 kam die Stadt gemeinsam mit dem Herzogtum Kleve zum Regierungsbezirk Düsseldorf. Im Zuge der nachfolgenden Industrialisierung und der besseren verkehrstechnischen Erschließung wurden in den 1830er Jahren die landseitigen Stadtmauern samt Delltor abgetragen, die Festungswerke eingeebnet und die hinderlichen Gräben weitgehend verfüllt.

Bei archäologischen Untersuchungen im Vorfeld der Neubebauung des ehemaligen Betriebshofes der Kleinbahn Wesel-Rees-Emmerich - „Stadtgarten-Quartier am Delltor“ konnten 2020 durch die Firma Wroblewski Archäologie & Burgenforschung einige Abschnitte der Festungsgräben und der über das Ravelin führenden Straße untersucht werden.

Der Stadtgarten
Bereits 1899 wollte man die ehemaligen Festungsanlagen um die Stadt in die neue Stadtplanung für Rees einbeziehen. Der Geheime Baurat Hermann Josef Stübben aus Köln (1845-1936) entwarf einen Plan, der die Anlegung von Grünflächen sowie die Umnutzung der Wallanlagen vorsah. Ab 1920 erfolgte dann die Planung einer innerstädtischen Grünanlage durch den Landschaftsarchitekten Dr. Carl Kempkes (1881-1964), der 1961 durch Bürgermeister Johann Meisters (1896–1971) mit dem Ehrenring der Stadt Rees ausgezeichnet wurde.
Der Stadtgarten erhielt eine große Grünfläche mit geringem Baumbewuchs, Rundbeeten und Kieselwegen. Es entstand ein zweiteiliger kleiner Ziergarten, mit Buchenhecken, Buchsbaumsträuchern sowie großen rundbogigen Zugängen aus Buchsbaum.
Das Kriegerdenkmal als Mahnmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges wird von Rhododendronbüschen umgeben. Es wurde von dem Klever Bildhauer Achilles Moortgat (1881-1957) als „Triptychon“ aus Sandstein angefertigt.
Das zweite Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges entstand aus Lava-Basaltsteinen, die an die zerstörte St. Mariä-Himmelfahrtskirche erinnern. Es wurde im Jahre 2005 (60 Jahre nach der Zerstörung) von dem Bildhauer Christoph Wilmsen-Wiegmann (*1956) geschaffen.

(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2022)

Internet
www.stadt-rees.de: Broschüre „Spaziergang durch Rees“ (PDF-Datei 3,5 MB, abgerufen 18.02.2022)
www.stadt-rees.de: Broschüre „Historische Stadtumwehrung (PDF-Datei 1,6 MB, abgerufen 17.02.2022)

Ravelin vor dem Delltor in Rees / Stadtgarten

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Stadtgarten
Ort
46459 Rees
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Bodendenkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archäologische Grabung
Historischer Zeitraum
Beginn 1616

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Claus Weber (2022): „Ravelin vor dem Delltor in Rees / Stadtgarten”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343568 (Abgerufen: 27. März 2025)
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