Artesische Quelle beim Hof Schwiese in Bricht

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Naturschutz
Gemeinde(n): Schermbeck
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 40′ 30,1″ N: 6° 51′ 16,56″ O 51,67503°N: 6,8546°O
Koordinate UTM 32.351.661,00 m: 5.727.074,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.559.158,63 m: 5.727.091,99 m
  • Brunnen bei Hof Schwiese (2022)

    Brunnen bei Hof Schwiese (2022)

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    Hahn am artesischen Brunnen (2022)

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  • Wasserleitung (2022)

    Wasserleitung (2022)

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  • Feldparameter der artesischen Quelle am Hof Schwiese

    Feldparameter der artesischen Quelle am Hof Schwiese

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  • Zoologische Untersuchungen der artesischen Quelle am Hof Schwiese

    Zoologische Untersuchungen der artesischen Quelle am Hof Schwiese

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Die artesische Quelle beim Hof Schwiese wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Mutungsbohrungen auf Steinkohle entdeckt. Dabei wurden unter Druck stehende Halterner Sande als Grundwasserleiter angebohrt, sodass das Grundwasser durch Eigendruck fontänenartig entströmte. Bei Schermbeck-Gahlen fanden sich insgesamt dreizehn, bei Hünxe-Gartrop fünf Quellen.
Der Wasserwerksunternehmer August Schulte-Herbrüggen brachte weitere Bohrungen zum Zwecke der Wassergewinnung nieder, wodurch artesische Quellen mit einer Steighöhe von bis zu fünf Metern entstanden. Die stärkste Quelle lag etwa 500 Meter südlich des ehemaligen Bahnhofs Schermbeck mit einer Schüttmenge von 64 l/s. Die Gesamtmenge an dadurch verfügbarem Wasser betrug 5.000.000 m3 pro Jahr. Es war von sehr guter Trinkwasserqualität und diente einst dem Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen. 1935 betrug die jährliche Fördermenge etwa 3.600.000 m3, 1954 war sie auf etwa 2.500.000 m3 gesunken. In den 1980er Jahren versiegten die Quellen.

Beim Hof mit dem alten Namen Schwiese befindet sich auf einer privaten Fläche ein unter Druck stehender, mit Hahn gedrosselter Brunnen. Es ist einer der zahlreichen artesischen Brunnen, die im Raum Hünxe-Gartrop bis Schermbeck-Gahlen zu finden sind. Sie stehen nicht in Zusammenhang mit dem nahen Verlauf der Lippe und sind auch keine natürlichen Quellaustritte, sondern künstliche Erbohrungen von Wasser, das in der Tiefe unter Druck steht.
Die mit einem Betonring gefasste Wasserstelle wurde einst für Vieh genutzt. Aussagen eines Ortskundigen zufolge hat die Schüttung in den letzten Jahrzehnten nachgelassen, war aber in den 1970er Jahren noch so stark, dass hohe Fontänen dem geöffneten Rohr entsprangen. Beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 1946 trat die Lippe weit über die Ufer, die Brunnenstelle jedoch konnte man in den Fluten noch daran erkennen, dass der Wasserspiegel gewölbt war!

In den letzten Jahrzehnten versiegte so manche Tränkstelle im Umfeld, so auch eine im Wald gelegene artesische Zapfstelle beim „Pisortshof“.

(Jana Wermeyer, Michael Stevens, Stefan Kronsbein & Martina Erzner, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2022)

Literatur

Breddin, Hans (1935)
Die Entstehung der artesischen Quellen im Gebiet der unteren Lippe. In: Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift 71, S. 980-988. Essen.
Udluft, Hans (1939)
Erläuterungen zur Geologischen Karte von Preußen und benachbarten deutschen Ländern. S. 75. Berlin.

Artesische Quelle beim Hof Schwiese in Bricht

Schlagwörter
Ort
46514 Schermbeck - Bricht
Fachsicht(en)
Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Jana Wermeyer, Michael Stevens, Stefan Kronsbein & Martina Erzner: „Artesische Quelle beim Hof Schwiese in Bricht”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343321 (Abgerufen: 19. Mai 2024)
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