Die artesische Quelle östlich des Pisortskamp wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Mutungsbohrungen auf Steinkohle entdeckt. Dabei wurden unter Druck stehende Halterner Sande als Grundwasserleiter angebohrt, sodass das Grundwasser durch Eigendruck fontänenartig entströmte. Bei Schermbeck-Gahlen fanden sich insgesamt dreizehn, bei Hünxe-Gartrop fünf Quellen. Der Wasserwerksunternehmer August Schulte-Herbrüggen brachte weitere Bohrungen zum Zwecke der Wassergewinnung nieder, wodurch artesische Quellen mit einer Steighöhe von bis zu fünf Metern entstanden. Die stärkste Quelle lag etwa 500 Meter südlich des ehemaligen Bahnhofs Schermbeck mit einer Schüttmenge von 64 l/s. Die Gesamtmenge an dadurch verfügbarem Wasser betrug 5.000.000 m3 pro Jahr. Es war von sehr guter Trinkwasserqualität und diente einst dem Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen. 1935 betrug die jährliche Fördermenge etwa 3.600.000 m3, 1954 war sie auf etwa 2.500.000 m3 gesunken. In den 1980er Jahren versiegten die Quellen. Die fünf Quellen an Schloss Gartrop schütteten bei einer Quellmessung am 17.1.1964 über 200 m3 täglich, beziehungsweise 74.000 m3 Wasser im Jahr.
(Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2022)
Literatur
Breddin, Hans (1935)
Die Entstehung der artesischen Quellen im Gebiet der unteren Lippe. In: Glückauf, Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift 71, S. 980-988. Essen.
Udluft, Hans (1939)
Erläuterungen zur Geologischen Karte von Preußen und benachbarten deutschen Ländern. S. 75. Berlin.
Artesische Quelle östlich des Pisortskamp in Bricht
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Empfohlene Zitierweise
Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein: „Artesische Quelle östlich des Pisortskamp in Bricht”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343320 (Abgerufen: 1. November 2024)
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