Der Veebach ist einer der zahlreichen im Sommer meist trocken fallenden Bäche, die aus den niederrheinischen Sandplatten abfließen. Sein südlicher Zulauf speist sich aus der Entwässerung der landwirtschaftlichen Nutzflächen der „Hohen Heide“, dann aber durchzieht er, nachdem sein Wasser meherere Fischteiche gespeist hat, ein bewaldetes Tälchen. Hier mäandriert der Veebach „Süd“ noch naturnah und von den Seiten des Tales her erfolgt ein sickernder Zustrom frischen Wassers.
Die Bachaue, die im eingeschnittenen Tal fünf bis sechs Meter niedriger als das umgebende Ackerland liegt, ist auf der Nordseite relativ breit und mit auetypischem Wald aus Schwarzerle, Stieleiche, aber auch Zitterpappel bestanden. Unter dem dichten Strauchbewuchs aus Hasel und junger Erle gedeihen im quellnassen Boden Kräuter wie das Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa) und das Gegenständige Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium). Der teils nur 30 Meter, stellenweise bis zu 80 Meter, breite Waldgürtel ist nur noch teilweise naturnah, die Nutzungsansprüche des Menschen greifen an vielen Stellen ins Bachtal ein: Ablagerungen von Schnittgut, Holzeinschlag auf einer ehemaligen Nadelholzparzelle, Ackernutzung und nicht zuletzt die Teiche im Oberlauf schränken den naturnahen, quelligen Bereich ein. Sie führen durch Nährstoffanreicherung unter anderem zu starkem Brombeerbewuchs.
Circa 150 Meter weiter süd-östlich durchzieht der Bach in einer Schleife ein steileres Tal, dessen Hänge von Buchenwald bestanden sind. Hier begleitet die Zitterpappel den Bachsaum. Die Krautflur deutet mit Wald-Schaumkraut und Gegenständigem Milzkraut, zudem Hexenkraut (Circaea lutetiana) und Winkel-Segge (Carex remota) auf quellig-dursickerte Verhältnisse.
(Jana Wermeyer, Michael Stevens, Stefan Kronsbein & Martina Erzner, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2022)