Gemeindegröße um 1815: -, um 1880: 59 (1885), 1932: 69 (1933), 2006: - (Reuter 2007).
Ferner 1812: 19, 1826: 23, 1857: 31, 1872: 38, 1885: 59, 1895: 46 (= ca. 7 % der Bevölkerung), 1905: 42, 1910/11: 48, 1933: 43 und 1939: 16 (vgl. www.jüdische-gemeinden.de, dortige Angaben nach Schulte 1972 und Pracht 1997).
Bethaus / Synagoge
1843 ist eine angemietete Betstube dokumentiert. Um 1866 wurde die Synagoge in einem dafür umgebauten Gebäude eingerichtet (Reuter 2007). Ebenso datiert www.jüdische-gemeinden.de den Bau mit „seit ca. 1865/1867“ verbunden mit der Angabe: „Um den Ausbau zum Synagogenraum zu finanzieren, durften die Embker Juden eine Kollekte in den Regierungsbezirken Köln, Aachen und Düsseldorf durchführen.“
Fotos und Pläne der Synagoge und der benachbarten Hausmeisterwohnung, die ebenfalls der jüdischen Gemeinde gehörte, existieren nicht mehr. Das Gotteshaus soll sich äußerlich nicht von den anderen Häusern des Ortes unterschieden haben. Das Dach des bis zur Erdgeschosshöhe aus Bruchsteinmauerwerk und darüber aus Fachwerk errichteten länglichen Gebäudes war mit Ziegeln gedeckt. Den zur Straße hin zeigenden Giebel zierte ein Davidstern (Brandenburg 1989).
„Das Fachwerkgebäude wurde wahrscheinlich 1869 erbaut. Es stand auf dem Flurstück Im Kirschgarten in der Neffeltalstraße. ... Die Mauern im Erdgeschoss bestanden aus Bruchsteinen, darüber aus Fachwerk. Die Gebäudehöhe bis zur Traufe betrug etwa 5-6 m.“ (de.wikipedia.org)
In den Ausführungen zum Betsaal bei Brandenburg (1989, S. 100f.) wird der mit einer Empore ausgestattete, etwa 6 x 15 Meter (90 m2) große Betraum ferner wie folgt beschrieben: „Links und rechts des mit einem Teppich ausgelegten Mittelganges standen jeweils 5 oder 6 Sitzbänke. Am Kopfende befand sich der Thoraschrein sowie ein Pult ... Kinder und Frauen folgten dem Gottesdienst von einer Empore aus, die man über eine Treppe erreichte, welche sich im Vorraum links von der Eingangsdiele befand.“
Im Zuge der nationalsozialistischen Novemberpogrome wurde das Gotteshaus am 10. November 1938 durch marodierende SA-Männer aus dem Dürener Raum in Brand gesteckt und völlig zerstört. Dabei wurden das Inventar, die liturgischen Gewänder und die Gebetsrolle im Hof verbrannt und man vergriff sich auch am Eigentum der jüdischen Bewohner (Reuter 2007, www.jüdische-gemeinden.de und de.wikipedia.org).
Gedenken
An die jüdische Gemeinde in Embken und die jüdischen Opfer der NS-Herrschaft - mindestens 13 Embkener Juden sollen dem Holocaust zum Opfer gefallen sein - erinnert seit Mitte der 1980er-Jahre eine metallene Gedenktafel am Rande des Dorfplatzes. Die Inschrift unter der Darstellung eines Davidsterns lautet:
Unseren jüdischen Mitbürgern / den Opfern
der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft / 1933 - 1945
zum ehrenden Andenken
der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft / 1933 - 1945
zum ehrenden Andenken
Am früheren Standort der Synagoge wurde außerdem am 10. November 2015 eine von Privatleuten gestiftete Gedenktafel zur Erinnerung enthüllt.
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2021)
Internet
www.jüdische-gemeinden.de: Embken (abgerufen 29.10.2021)
de.wikipedia.org: Synagoge Embken (abgerufen 29.10.2021)