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Geschichte
Datierung: Um 1892, 1914 - ca. 1970
Die Kartenausgabe von 1892 zeigt, dass bereits vor dem Bau der Bahnstrecke Steine gewonnen wurden. Ein erster kartierter Bruch am Hang unterhalb von Korzert besaß zu dem Zeitpunkt schon eine Ausdehnung von 130 x 60 Metern. Es ist eine lokale Verwendung beim Bau der umliegenden Ortschaften zu vermuten.
Erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg intensiviert sich der Abbau.
1913 gründet der Unternehmer Franz Triches aus dem benachbarten Hahnenberg eine Firma, um südlich von Küllenhahn in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem bestehenden Bruch einen neuen Steinbruch anzulegen. Ein eigener Gleisanschluss am Bahnhof Küllenhahn dient dem Umschlag auf die Bahn. Das Brechwerk und die Siebanlagen stehen auf Höhe der Bruchsohle am Eingang des Bruchs. Um den Höhenunterschied von etwa 40 Metern zwischen dem Niveau des Bruchs und der Bahntrasse zu überwinden legt man eine 200 Meter lange Bremsbahn an. Von dort führt eine Feldbahn bis zu dem Anschlussgleis. Mittels einer Rampe kann das Gestein direkt in offene Waggons gestürzt werden.
„Produziert wurde vor allem Gleisschotter für die Reichsbahn, aber auch Körnungen für den Straßen- und Betonbau sowie Naturwerksteine - diese sind z.B. am Ehrenmal sowie in den Grenzmauern der Töllner-Villen an der Berghauser Straße verwendet worden“ (Heyken o.J.).
Der Bruch wird zügig in nordwestliche Richtung gegen den steil ansteigenden Höhenzug getrieben und erreicht in den 1950er Jahren eine Ausdehnung von 230 x 230 Meter bei einer Tiefe von bis zu 60 Meter. Innerhalb des Bruchs wird der Transport durch ein verzweigtes Netz an Feldbahnen sichergestellt. Den Aushub schüttet man in gestaffelten Böschungen in das südlich des Bruchs gelegene Burgholzer Tal. Der Haldenkomplex nimmt zuletzt eine Fläche von etwa 200 x 240 Meter ein.
Anfang der 1950er Jahre wird der Betrieb im Bruch auf gleislosen LKW-Transport umgestellt. Dafür legt man eine neue Zufahrt an, die sich in Serpentinen vom Brechwerk auf der Bruchsohle bis auf die Höhe bei Korzert windet. Zugleich nutzt man die Straße zur Deponierung von Müll im Bruch.
Um 1970 endet der Steinabbau und in der Bruchsohle bildet sich ein See, der sogenannte „Silbersee“.
Auf der Höhe am Bruchrand beginnt man 1972 mit dem Bau eines Müllheizkraftwerks für die Stadt Wuppertal. 1976 erfolgt die Einweihung. Die im Verlauf des Betriebes anfallenden Verbrennungsrückstände werden im Bruch deponiert und im Laufe der Jahre vergrößern sich die Halden am Südrand erheblich.
Ab ungefähr der Jahrtausendwende wird auch die Bruchsohle weiter aufgefüllt, um Platz für eine neue Recyclinganlage zu schaffen. Von dem See bleibt am Ende nur eine kleine Restfläche.
An den Steinbruchbetrieb selbst erinnert heute nichts mehr. Die einst für den Güterverkehr so wichtige Bahntrasse nach Cronenberg wurde 2007 zu einem Radweg umgebaut. Das bemerkenswerte Stationsgebäude Küllenhahn im bergischen Stil verfällt allmählich.
Die Firma Franz Triches existiert bis heute und ist als „Cronenberger Steinindustrie Franz Triches GmbH & Co. KG“ Teil der Unternehmensgruppe „Pescher Beteiligungen GmbH & Co. KG“, die sich in Familienbesitz befindet. Die „Cronenberger Steinindustrie“, welche ihren Sitz immer noch in Korzert hat, betreibt seit 1997 im Bundesland Sachsen-Anhalt den Hartgesteintagebau Mammendorf.
Betreiber
- 1892 -1912: Betreiber unbekannt
- 1913 bis ca. 1970: Cronenberger Steinindustrie, Franz Triches GmbH
Nachnutzungen
Bau der Müllverbrennungsanlage 1972-1976, „AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal“
Zugang
Abgesehen von den südlichen Abraumhalden ist das gesamte Gelände eingezäunt und Teil der „AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal“.
Einzelbefunde
- Lorenrahmen
(Jörn Kling, 2021)
Internet
stadtgeschichte-wuppertal.de: Heyken, Hinrich: Hahnerberg - Elberfelds Vorposten auf den Südhöhen - Zur Geschichte des Hahnerbergs (PDF-Dokument 3,6 MB, abgerufen am 17.02.2022)