Die Pfarrkirche Sankt Willibrord und die Johanna-Sebus-Grundschule mit Forum Arenacum (2005).
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Karin Laakes / CC BY-SA 3.0
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Karin Laakes
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Der Mars-Camulus Stein, der als Altar in der Pfarrkirche Sankt Willibrord in Kleve-Rindern genutzt wird (2005).
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Die Pfarrkirche Sankt Willibrord und die Johanna-Sebus-Grundschule mit Forum Arenacum (2005).
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Der Mars-Camulus Stein, der als Altar in der Pfarrkirche Sankt Willibrord in Kleve-Rindern genutzt wird (2005).
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Im Bereich der heutigen katholischen Pfarrkirche Sankt Willibrord in Kleve-Rindern wird der Standort eines Militärlagers aus der römischen Kaiserzeit vermutet. So wurden unter der Kirche Reste einer römischen Therme gefunden. Ob diese von einem römischen Gutshof oder einem militärischen Hilfslager, also einem sogenannten Auxiliarkastell, stammen ist unklar. Der römische Historiker Tacitus (* um 58 n. Chr.; † um 120) berichtet, dass 70 n. Chr. römische Legionäre in Arenacium (=Harenatium) ein Winterlager bezogen hätten. Es wird vermutet, dass dies im Bereich des heutigen Rinderns lag. Funde von Ziegelstempeln weisen auch darauf hin, dass sich römische Truppenteile dort aufgehalten haben, jedoch konnte das Winterlager archäologisch bisher nicht nachgewiesen werden. Darüber hinaus weisen zwei, ehemals in der Kirche verbauten Inschriften, auf die Verehrung der germanischen Kriegsgöttin Vagdavercustis hin.
Heute noch zu besichtigen ist der Hochaltar im Chor von St. Willibrord. Dabei handelt es sich um einen römischen Altarstein mit folgender Inschrift: „Marti Camulo / sacrum pro / salute Tiberii / Claudi Caesaris / Aug(usti) Germanici imp(eratoris) / cives Remi qui templum constituerunt / O(b) C(ives) s(ervatos).“ Nach der Übersetzung von Christoph Rüger bedeutet dies auf Deutsch: „Dem Mars Camulus geweiht. Für das Wohlergehen des Tiberius Claudius Caesar Augustus, des Germanenbezwingers und Kaisers. Die Remerbürger, die den Tempelbau beschlossen haben. Wegen der Errettung der Bürger.“ (Rüger 1987, S. 458).
Rüger interpretiert die Inschrift als einen Akt der Loyalität gegenüber Kaiser Nero durch die Remi, einer Bevölkerungsgruppe der Gallier, die in der Region des heutigen Reims gelebt haben. Vermutlich wurde der Stein bereits im Mittelalter aus Xanten nach Rindern gebracht und als Altar verwendet und seitdem mehrmals wieder entfernt. Zeitweise stand er in der Altertümersammlung der Klever Schwanenburg, wurde 1967 von dort aus aber wieder nach St. Willibrord gebracht. Weitere römische Funde, wie die oben genannten Ziegelstempel, können während der Öffnungszeiten in der Ausstellung des Forum Arenacum besichtigt werden. In der Ausstellung wird die Entwicklung Rinderns von vorrömischen Zeiten bis zur Stiftung eines Klosters durch den heiligen Willibrord im 7. Jahrhundert gezeigt.
Hinweis: Die in der Karte hinterlegte Geometrie verweist auf St. Willibrord und die Ausstellung des Forum Arenacum, nicht auf archäologische Fundorte.
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Empfohlene Zitierweise
Julian Weller: „Archäologische Spuren aus der römischen Kaiserzeit in Kleve-Rindern”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343028 (Abgerufen: 28. März 2025)
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