Stadtteil Oberbiel (Solms)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Solms
Kreis(e): Lahn-Dill-Kreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 33′ 6,47″ N: 8° 25′ 40,33″ O 50,5518°N: 8,42787°O
Koordinate UTM 32.459.468,42 m: 5.600.141,09 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.459.526,83 m: 5.601.941,79 m
  • Epitaph in der evangelischen Kirche in Oberbiel (2020)

    Epitaph in der evangelischen Kirche in Oberbiel (2020)

    Copyright-Hinweis:
    Sibylle Kahnt / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Sibylle Kahnt
    Medientyp:
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  • Epitaph in der evangelischen Kirche in Oberbiel (2020)

    Epitaph in der evangelischen Kirche in Oberbiel (2020)

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Die Bieler Mark, die 3 Ortsteile umfasste, wurde 802 im Lorcher Codex erwähnt. Ein Rittergeschlecht hatte bis zum 13. Jahrhundert seinen Wohnsitz auf einem Bergsporn des heutigen Oberbiel. Diese Bieler Burg ist im Ortsbild nicht mehr zu erkennen.

Oberbiel war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Bergmannsdorf. Der Brauneisentagebau Schlagkatz, am östlichen Ortsrand gelegen, bot von 1852 bis 1921 fast allen ortsansässigen Familien den Lebensunterhalt. Bis zu 100 Bergleute förderten in der Grube insgesamt 752.000 Tonnen Eisenerz. Die nur eine Wegstrecke nördlich entfernte Grube Fortuna mag ebenso zum bergbaulichen Charakter Oberbiels beigetragen haben. Die Fortuna gehörte zu den ergiebigsten und größten Erzbergwerken im Lahn-Dill-Gebiet. Heute ist sie als Besucherbergwerk ein interessantes Ausflugsziel. Aus der ehemaligen Grube Schlagkatz wurde ein reizvolles Naherholungsgebiet mit Grillplatz.

Evangelische Kirche
Auf einer Anhöhe in der Dorfmitte ist die evangelische Kirche zwischen den Häusern etwas versteckt. Im Mittelalter war sie die Mutterkirche der Filialkirche Niederbiel und bildete mit ihr ein gemeinsames Kirchspiel. Das ursprüngliche Gotteshaus wurde 1784 zu einer Saalbaukirche umgebaut. Von außen bildet das Kirchenschiff mit dem viel älteren, etwas eingezogenen Rechteckchor und dem mittigen Haubendachreiter ein sehr harmonisches Bild. An der südlichen Kirchenmauer ist ein Epitaph aus hellgrauem Lahnmarmor angebracht. Es erinnert an den Oberbieler Pfarrer Jacob Wilhelm Caps († 1797) in dessen Amtszeit der Umbau der Kirche fiel. An dieser Lahnmarmor-Platte sind deutlich die fossilen Korallenäste zu erkennen, die ein eindeutiger Beweis für den Ursprung des Lahnmarmors aus dem devonischen Korallenriff vor 350 Millionen Jahren sind. Die Innenausstattung ist entsprechend dem reformatorischen Bekenntnis gestaltet. Ein prächtiger Orgelprospekt von 1700 und der darunterliegende ausgeschmückte Kanzelkorb aus der Zeit der Renaissance prägen den schlichten, hellen Raum. Die Deckenspiegel und Bilder an der Orgelbrüstung stammen aus dem Kloster Altenberg. Ein Gedenkstein von 1777 an der Südseite erinnert an die Pfarrersfrau Victoria Charlotta Crollius. Er ist das Gegenstück zum Epitaph ihres Ehemannes an der Außenwand.

(Sibylle Kahnt, Lahn-Marmor-Museum Villmar, 2021

Internet
de.wikipedia.org: Oberbiel (abgerufen am 12.08.2021)

Literatur

Dehio, Georg (1982)
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen. München, Berlin.
Georg, Rolf; Haus, Rainer; Porezag, Karsten (1985)
Eisenerzbergbau in Hessen. Wetzlar.

Stadtteil Oberbiel (Solms)

Schlagwörter
Ort
35606 Solms - Oberbiel
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 802

Empfohlene Zitierweise

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Sibylle Kahnt: „Stadtteil Oberbiel (Solms)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-341989 (Abgerufen: 21. März 2025)
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