Durch Rodungen entstand bereits kurz nach der Klostergründung die Struktur der heute vorhandenen Rodungsinsel mit Weinbau am Südhang des Scheuelberges.
Nach der Säkularisierung 1534 und Gründung der evangelischen Klosterschule 1556 wurde der Hof heimischer Landwirte verpachtet, die kaum mit der Weinbauwirtschaft vertraut waren. Für den Scheuelberghof bedeutete dies allmählich einen Wechsel vom Weinbau zur traditionellen Landwirtschaft.
Um 1770 werden verschiedene Eigentümer von Weinbergsparzellen erwähnt: „Revers von Johannes Bürkle von Hohenklingen um 1 Stück Weinberg und Wiese im Scheuelberg.“ Erstellt (Anfang): 1771 [10. Dezember 1771] und „Revers von Johann Georg Gassert von Hohenklingen um 1 Morgen 2 Viertel 12 3/4 Ruten Weinberg am Scheuelberg, 2 Viertel Vorlehen, 3 Morgen 2 3/4 Ruten oben im Berg, 1/2 Viertel Vorlehen dabei.“ Erstellt (Anfang): 1773 [7. Januar 1773].
Bedingt durch die insgesamt schlechte wirtschaftliche Situation wurde der Hof verkauft. Da die wirtschaftliche Lage sich nicht wesentlich verbesserte, wurden die wertvollen Weinbergsparzellen verkauft. 1951 gehörte zum Hof noch neun ha Weinbergsparzellen.
Mechanisierung und Strukturwandel in der Landwirtschaft führten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dazu, dass der Weinbau auf den kleinen Parzellen auf dem Scheuelberg unrentabel wurde. Die Flurbereinigung der Weinberge scheiterte an der mangelnden Beteiligung der Stadt Maulbronn und der Uneinigkeit der zahlreichen Besitzer. Die sehr kleinen und teilweise terrassierten Parzellen wurden nicht mehr bewirtschaftet und verbuschten allmählich. Die Familie Birkle, die den Hof im Jahre 1951 erwarb, kaufte bzw. pachtete die angebotenen Weinbergsparzellen an, um somit der Verbuschung entgegen zu treten. Wo ein rentabler Weinbau nicht mehr möglich war, wurden diese Parzellen durch extensive Beweidung offengehalten. Heute wird etwa die Hälfte des 9 ha großen Weinbergs wieder bewirtschaftet.
(Peter Burggraaff, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2021)