Altes Schulgebäude in Kammerforst, Hauptstraße 3 (2020).
Fotograf/Urheber:
Marianne Karthaus
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Ansicht Giebelseite des Schulgebäudes in Kammerforst (2020)
Copyright-Hinweis:
Marianne Karthaus
Fotograf/Urheber:
Marianne Karthaus
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Schriftstück des Bauamtes Selters zu den Baumängeln an der Schule Kammerforst (1873)
Copyright-Hinweis:
Landeshauptarchiv Koblenz, LHA Ko Best. 655,261 VK Nr. 201
Fotograf/Urheber:
Marianne Karthaus
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Schrifstück zur Aufnahme des Unterricht in Kammerforst (1953)
Copyright-Hinweis:
Landeshauptarchiv Kokblenz, LHA Ko Best. 443 Nr. 5015
Fotograf/Urheber:
Marianne Karthaus
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Altes Schulgebäude in Kammerforst, Hauptstraße 3, Ansicht von der Traufseite (2020).
Fotograf/Urheber:
Marianne Karthaus
Medientyp:
Bild
Ansicht Giebelseite des Schulgebäudes in Kammerforst(2020).
Copyright-Hinweis:
Marianne Karthaus
Fotograf/Urheber:
Marianne Karthaus
Medientyp:
Bild
Diese Notiz ist die handschriftliche Antwort des königlichen Bauamtes aus Selters. Der damalige Bürgermeister Schmidt hatte angefragt, ob die Schule in Kammerforst wieder offiziell genutzt werden kann. Es wurde vom Bauamt angefragt, ob die 3 von ihrer Seite aufgeführten Mängel behoben sind (Februar 1873).
Copyright-Hinweis:
Landeshauptarchiv Koblenz, LHA Ko Best. 655,261 VK Nr. 201
Fotograf/Urheber:
Marianne Karthaus
Medientyp:
Bild
Dieser mit Schreibmaschine geschriebene Brief teilt das Ende des Schulbesuches der Kammerforster Kinder in Hilgert mit, da ab dem 01.11.1953 der Unterricht wieder in Kammerforst stattfand (1953).
Copyright-Hinweis:
Landeshauptarchiv Kokblenz, LHA Ko Best. 443 Nr. 5015
Fotograf/Urheber:
Marianne Karthaus
Medientyp:
Bild
Im Gebäude Hauptstraße 3 in Kammerforst ist ein Dorfgemeinschaftsraum untergebracht. Im Anwesen befand sich bis zum Jahr 1966 die Schule von Kammerforst.
Geschichte des Schulbaus Im Jahre 1872 wurde in der Gemeinde Kammerforst mit dem Bau einer Schule begonnen. Das Gebäude wurde aus Bruchsteinen (Muschelkalk) errichtet. Die Fenster- und Haustüreinfassungen sind aus Westerwälder Trachyd gefertigt. Das Gebäude besteht aus Keller, Erdgeschoss, Obergeschoss und zwei Mansardenzimmern, zur Südseite hin. Für den Bau der Schule hatte die Gemeinde 1872 einen Kredit in Höhe von 2.000 Thalern bei der Nassauischen Landesbank aufgenommen. Laut der Endabrechnung kostete der Neubau 4.800 Thaler. Die offizielle Genehmigung zum Schulbetrieb wurde vom königlichen Landratsamt Montabaur im Jahr 1873 erteilt. Der Eintrag des Grundstückes als „Schule“ erfolgte im Jahr 1874 im Liegenschaftskataster. Die Dacheindeckung des Satteldachs bestand aus Naturschiefer, mit 2 kleinen Gaubenfenstern auf jeder Dachseite. Ein Glockentürmchen, ausgestattet mit einer Glocke, war auf dem Dach. Im Erdgeschoß befand sich die Lehrerwohnung. Der Klassenraum war im ersten Stock. Alle Schüler wurden in einem Raum unterrichtet.
Etwa im Jahre 1920 erfolgte ein Umbau. Die Lehrwohnung kam in den 1. Stock und der Schulraum ins Erdgeschoß. Im Erdgeschoss befand sich ein Wasserklosett, welches zur Lehrerwohnung gehörte und für diese Zeit in derartigen Bauten noch nicht üblich war. Das Gebäude verfügte über eine elektrische Lichtanlage sowie über eine eigene Wasserleitung. Das Haus wurde mit einer Ofenheizung beheizt. Die Decken bestanden aus Holzbalken und die Fußböden waren mit Tannenholz ausgelegt. Die einzelnen Stuben der Lehrerwohnung waren tapeziert. Die Küche und das Treppenhaus waren bis auf Sockelhöhe mit Ölfarben gestrichen; alle übrigen Wandflächen wurden mit Leinfarben versehen.
Hinter der Schule, in einem eigenen Raum, waren die Abortanlagen für die Kinder. Der Schulhof, aus gestampfter Erde, war mit Holzlatten umzäunt und mit Kastanienbäumen bepflanzt.
Im Anbau an der Ostseite des Hauses stand das Spritzenhaus. Im Spritzenhaus wurden Utensilien zur Brandbekämpfung gelagert. Es gab Eimer, aus Leder und Stroh gefertigt, abgedichtet mit Wachs, eine handbetriebene Wasserpumpe, Wasserschläuche mit Spritzen etc. Auf der Rückseite, mit einem eigenen Eingang, war die Waschküche. Während des II. Weltkrieges wurde die Glocke konfisziert und entfernt. Etwa im Jahre 1955 mussten das Dach und Teile des Dachstuhls erneuert werden. Damals wurde der Glockenturm abgerissen und die vier Gaubenfenster entfernt. Die Dacheindeckung erfolgte mit Kunstschiefer.
1982 wurde das Haus verputzt und erhielt sein heutiges Aussehen. Die drei Kastanienbäume auf dem Schulhof mussten nach und nach gefällt werden.
Schulalltag In Kammerforst wurde in acht Klassen mit insgesamt etwa 40 Kindern unterrichtet. Eine Schulversäumnisliste führte die fehlenden Kinder und die Strafgelder hierfür auf. Der Lehrer trug in ein Tagebuch den täglichen Unterrichtsstoff ein. Die Einstellung des Schulunterrichts erfolgte im II. Weltkrieg im Jahr 1940 und die Kinder besuchten fortan die Schule in Hilgert. Ab dem 01.11.1953 hat man den Schulunterricht in Kammerforst wieder aufgenommen. 1966 kam das entgültige Aus für den Schulbetrieb in Kammerforst.
Spätere Nutzung des Gebäudes Nach dem „Aus“ der Schulnutzung begann die Gemeinde, die Lehrerwohnung zu vermieten. Im Jahr 1982 wurden weitere Umbaumaßnahmen vorgenommen. Aus dem Klassenzimmer wurde ein Dorfgemeinschaftsraum und im erweiterten Spritzenhaus sind sanitäre Anlagen untergebracht. Aus den Abortanlagen hinter dem Haus wurde eine Remise. Der Schulhof erhielt einen Verbundpflasterbelag. Der Vorplatz vor der ehemaligen Schule wurde 2013 im Rahmen des Straßenausbaus umgestaltet. Im Jahr 2018 wurden weitere Modernisierungsmaßnahmen der Wohnung und des Gemeinschaftsraums abgeschlossen.
Im Dorfgemeinschaftsraum und dem daneben stehenden Backes werden Dorffeste gefeiert. Der Gemeinderat hält seine Sitzungen im alten Schulhaus ab. Außerdem kann der Raum, dem eine kleine Küche angeschlossen ist, für private Feiern gemietet werden.
Quelle Landeshauptarchiv Koblenz (Genehmigung Schulbetrieb) LHA Ko Best. 655,261 VK Nr. 201 und (Schriftstück) LHA Ko Best. 443 Nr. 5015.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.