Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler

Gründerzeitvilla

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Maikammer
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 18′ 31,51″ N: 8° 07′ 9,42″ O 49,30875°N: 8,11928°O
Koordinate UTM 32.435.981,58 m: 5.462.152,22 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.436.031,43 m: 5.463.898,09 m
  • Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler (2020)

    Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler (2020)

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  • Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler, Detail Hoftor (2020)

    Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler, Detail Hoftor (2020)

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  • Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler, Schmuckelement am Hoftor (2020)

    Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler, Schmuckelement am Hoftor (2020)

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  • Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler, Detail Kellerklappe (2020)

    Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler, Detail Kellerklappe (2020)

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Das Anwesen Hauptstraße 44 ist ein typischer Gebäudekomplex der Gründerzeit. Es wurde in der Zeit zwischen 1880 bis 1900 errichtet. Interessant ist die vielfältige Formensprache, die am Gebäude vorzufinden ist. Das Erscheinungsbild des Hauses ist nahezu identisch zum Anwesen Hauptstraße 42.

Architektur
Das Gebäude erhebt sich als zweistöckige Anlage mit einem Walmdach. Die reichhaltige Fassadengestaltung unterscheidet das Gebäude stark von den eher zurückhaltenden Anwesen des frühen 19. Jahrhunderts oder der Anwesen des 18. und 17. Jahrhunderts in Alsterweiler. Der rechteckige, sehr massive Baukörper aus Sandstein sticht aus der üblichen Baustruktur deutlich heraus.

Auf der Hofseite ragt in der Fassade ein überdachter Mittelrisalit heraus. Der Sockel, mit Werksteinen ausgestattet, nimmt den Treppenaufgang auf und wird in die Eingangstür übergeleitet. Sie ist von einem Sandsteingewände begrenzt und mit einer Verdachung nach oben abgeschlossen. Diese Verdachung sitzt auf zwei kleinen Konsolen. Nach oben schließt sich ein Gesimsband an, auf dem ein hochrechteckiges Fenster aufsitzt. Durch die versetzten Ebenen der Fenster ist dieser Bereich des Gebäudes als zentraler Treppenaufgang deutlich erkennbar. Die vier neben dem Mittelrisalit stehenden Fenster sind vergleichsweise einfach mit unprofilierten Fensterlaibungen ausgestattet. Ganz im Gegenteil dazu präsentiert die „Schauseite“ des Gebäudes aufwändige Fensterausschnitte. Alle Fensterbänke ruhen auf kleinen z.T. volutenartig ausgestalteten Konsolen. Drei Fenster tragen Verdachungen, das mittlere im Erdgeschoss ist mit einer aufwändigeren Gestaltung der Verdachung nochmals deutlich hervorgehoben.
Die Eckausbildungen, als Lisenen angedeutet, werden durch um die Ecken laufende verkröpfte Sandsteinquader nochmals betont.
Die gelben Sandsteine an der dreiachsig gegliederten Fassade sind leicht gebosst, wohingegen sämtliche rote Fassadenelemente mit glattem Stein hochwertig ausgestattet sind.
Der Dachaufbau mit leicht überstehender Traufe zeigt an der Unterseite verzierte Holzelemente.
Die beiden Steinsäulen des Eingangsbereichs dürften noch aus der Entstehungszeit des Anwesens stammen. Auch auf diesen Sandsteinen findet sich eine interessante Formensprache.

Bautypus
Der in Alsterweiler etwas überdimensioniert wirkende Bautypus findet sich nur zweimal (Hauptstraße 42 und 44), in der Gemeinde Maikammer dagegen vergleichsweise häufig, so unter anderem in der Hartmannstraße, der Bahnhofstraße, der Marktstraße und der Weinstraße Nord. Mit der Entstehungszheit dieses Bautypus geht auch der Wandel vom Winzer zum Gutsbesitzer und Weinhändler einher.



Im Rahmen der Nachqualifizierung der Denkmalzone in Alsterweiler wurde das Anwesen als erhaltenswert mit besonderer Wertigkeit qualifiziert. Es heißt dort: „Hakenhof mit traufständigem, zweigeschossigem Wohnhaus der Gründerzeit, um 1880/1900. Massivbau über hohem Sockel mit Werksteinfassade und rotsandsteinerner Gliederung. Sockelzone mit nachträglich eingebauter Kellerklappe, rustizierten Quadern und Sockelgesims. In beiden Geschossen Fenster auf Konsolen, mit Karniesprofil, Kassettierung und Verdachung (alternierend Dreiecksgiebel), zwischen den Geschossen Fenstergesims, Gebäudekanten mit verkröpfter, roter Sandsteinverkleidung, darüber Walmdach. Hofseitig Mittelrisalith mit Giebeldach. Angrenzende Torfahrt mit bauzeitlichen, profilierten Pfeilern sowie Hofpflasterung. Straßenbildprägend, stellt Typ für Nr. 44 dar.“ (GDKE 2020).

(Matthias C.S. Dreyer, Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler), 2021)










Literatur

Authried, Eva; Liebe, Lucy / Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Direktion Landesdenkmalpflege; Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft Abteilung Kunstgeschichte (Hrsg.) (2020)
Nachqualifizierung der Denkmalzone "Ortskern Maikammer-Alsterweiler" Landkreis Südliche Weinstraße. Mainz. Online verfügbar: Denkmalzone Ortskern "Maikammer-Alsterweiler", abgerufen am 20.11.2020
Authried, Eva; Liebe, Lucy / Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Direktion Landesdenkmalpflege; Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft Abteilung Kunstgeschichte (Hrsg.) (2020)
Nachqualifizierung der Denkmalzone "Ortskern Maikammer" Landkreis Südliche Weinstraße. Mainz. Online verfügbar: Nachqualifizierung "Ortskern Maikammer", abgerufen am 25.11.2020

Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hauptstraße 42
Ort
67487 Maikammer
Fachsicht(en)
Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1890 bis 1910

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„Wohnhaus Hauptstraße 44 in Alsterweiler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-335783 (Abgerufen: 20. April 2024)
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