In der Hauptstraße 8 steht ein repräsentatives Wohnhaus aus der Epoche des Barock. Es erstreckt sich über eine Länge von gut 12 Metern entlang der Hauptstraße. Das Gebäude wird durch sieben Fensterachsen gegliedert, zwei von ihnen verlaufen über der Hofeinfahrt.
Der Schlussstein über dem Bogen weist die Jahreszahl 1751 als Erbauungsjahr aus. Im überdachten Eingangsbereich führt eine hölzerne Eingangstür (vielleicht noch aus der Zeit des Anwesens) in einen weitläufigen Keller. Auf der Rückseite des Wohnhauses führt eine barocke Treppenanlage in das Anwesen. Nach Norden schließen sich an das Wohngebäude umfangreiche Nebengebäude an. Wie in der typischen Siedlungsstruktur für den Ort Alsterweiler angelegt, schließen sich an die Baulichkeiten umfangreiche Ländereien (Weingärten) an.
Veränderungen am Gebäude und in der Nutzung Das Anwesen wurde etwa um die Jahre 1830/40 um den Teil des Obergeschosses erweitert, der sich über der Hofeinfahrt befindet. Dies ist an der Fassadengestaltung zu erahnen. So endet das Hauptgebäude mit einer Lisene (schwach hervortretende Mauervorlage, hier aus Sandstein), wird dann über das Tor weitergeführt und endet mit einer weiteren Lisene. Die ursprüngliche Toreinfahrt war auf der Grundstücksseite zum Haus Hauptstraße Nr.10 nur mit einer sogenannten „Mure de cloture“ (Grenzmauer) versehen. Sie hatte allein den Zweck, das Anwesen zum Nachbarn hin abzugrenzen, also den Blick zu versperren. Im Zuge des Überbaus des Anwesens wurde festgestellt, daß diese „einfache Mauer“ nicht den statischen Belastungen des neuen Geschosses gewachsen war. Aus diesem Grund wurde die Mauer zum Nachbargrundstück hin um 7 Zentimeter auf einer Länge von 11 Metern verstärkt. Daraus, und aus der Tatsache, dass nunmehr mit dem Überbau die Fenster des Nachbarn „dunkel“ blieben, entstand der legendäre, über viele Jahre dauernde Fensterstreit (Alsterweiler)/Hauptstraße Nr.10-Hauptstraße Nr.8.
In diesem Haus befand sich einst auch eine Gaststätte, die den Namen „Zum Löwen“ führte. Betrieben wurde die Gaststätte u.a. vom sog. Löwenwirt Michael Hauck (1799).
Im Jahre 2017 erfolgte eine umfassende Sanierung durch den heutigen Eigentümer Gerhard Hauck. Das Anwesen wurde in eine ortstypische Ansicht zurückversetzt.
(Matthias C.S. Dreyer, Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler), 2021)
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