Im Juli 1929 war es schließlich soweit und die Baugenehmigung wurde erteilt. Im November desselben Jahres war der Rohbau abgeschlossen und im März 1930 erfolgte die Gebrauchsabnahme. Der Entwurf der Backsteinsaalkirche stammte vom Kölner Architekten Edmund Bolten (1882-1949) und bietet etwa 200 Sitzplätze. Bei dem Kirchenbau wurde der sich verbreitende Gedanke eines regionalgeprägten Heimatstils mit seinen traditionellen Formen und sichtbaren Materialien aufgegriffen. So heißt es im Bauantrag der Kirche: „Die Architektur der gesamten Anlage ist durch Gruppierung malerisch in bodenständigen Formen der dortigen Gegenden gehalten. Besondere Architekturteile sind in Werkstein, die Flächen in besandeten holländischen Klinkern gedacht, die Dächer werden in holl. Pfannen gedeckt, einzelne Architekturmotive in Schiefer bekleidet“ (Pohle und Simons 2017: S. 168). Die Kirche liegt am südwestlichen Rand der Werksiedlung und am nördlichen Rand des alten Ortskernes von Boscheln an der Roermonder Straße, einer wichtigen Verbindungsstraße.
Im Herbst 1944 wurde das Gebäude durch Kampfhandlungen während des Zweiten Weltkrieges beschädigt und konnte bis 1955 wieder Instandgesetzt und genutzt werden. 1957 wurden zwölf Fenster des Glaskünstlers Paul Franz Bonnekamp aus Inden eingesetzt. 1971 erfolgte ein Anbau mit Kirchturm, in dem ebenfalls nun die Sakristei untergebracht ist.
(Robert Gansen, Universität Bonn, 2021)
Internet
www.stpetrus-uebach-palenberg.de: Chronik St. Fidelis Boscheln (abgerufen 22.06.2021)
www.limburg-bernd.de: Kirche St. Fidelis in Boscheln (abgerufen 22.06.2021)
www.glasmalerei-ev.net: Übach-Palenberg-Boscheln, Kath. Kirche St. Fidelis (abgerufen 22.06.2021)