Neue Burg Hüls

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie
Gemeinde(n): Krefeld
Kreis(e): Krefeld
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 22′ 28,87″ N: 6° 30′ 44,05″ O 51,37469°N: 6,51224°O
Koordinate UTM 32.326.856,35 m: 5.694.430,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.535.710,70 m: 5.693.455,30 m
  • Neue Burg Hüls (2021)

    Neue Burg Hüls (2021)

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  • Neue Burg Hüls und Burggraben (2021)

    Neue Burg Hüls und Burggraben (2021)

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  • Neue Burg Hüls, Bauphasenplan aus Reichmann, Ausgrabungen an der Burgruine in Hüls (2005).

    Neue Burg Hüls, Bauphasenplan aus Reichmann, Ausgrabungen an der Burgruine in Hüls (2005).

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  • Neue Burg Hüls und Burggraben (2021). Im Hintergrund die Pfarrkirche St. Cyriakus.

    Neue Burg Hüls und Burggraben (2021). Im Hintergrund die Pfarrkirche St. Cyriakus.

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Die Neue Burg Hüls liegt nordöstlich der historischen Altstadt von Hüls in der Niederung des Flöthbaches. Die ehemalige eiszeitliche Abflussrinne grenzt östlich an die Krefelder Platte. Der Zugang zur Burg erfolgte über die ebenfalls bereits in der Niederung gelegene Vorburg vom Plattenrand aus, von Westen her.

Die Herren von Hüls saßen ursprünglich auf der Alten Burg, die in der Nähe des heutigen Hülser Freibades (An der Alten Burg) lag. Sie sind urkundlich erstmals 1112 belegt, 1116 als Ministeriale des Erzbischofes von Köln. 1455 erhielt Friedrich von Hüls vom Erzbischof die Erlaubnis zum Bau der Neuen Burg („daß er ein Hauß auf das Broich hinder Hulß bauwen moege“, vgl. Frankewitz 2007). In der Zeit danach wurde die Anlage errichtet.
1517 heiratete seine Tochter den Herren Godert Haes von Konradsheim, der sich auch Herr von Hüls nannte. Godert stand der Reformation nahe und lud verschiedentlich Prediger auf seine Burg. Im kölnischen Krieg wurde die Burg durch Adolf von Neuenahr und Moers besetzt und infolgedessen 1583 bei einer Belagerung durch den Chorbischof von Sachsen-Lauenburg stark beschädigt (Reichmann 2005).
Zwar wurde die Burg als Amtssitz des Vogtes zunächst weiter bewohnt, aber seit 1753 war sie unbewohnt. Im 18. Jahrhundert wurde sie schließlich aufgegeben. Auf den historischen Karten der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme ist die Burganlage bereits als „Ruine“ verzeichnet (vgl. Kartenansicht).

Die Burganlage
Die Anlage besteht aus einer Hauptburg, einer Vorburg und den umgebenden Wassergräben. Sichtbar sind heute vor allem die Hauptburg und deren Wassergräben. Nach Westen schloss sich die Vorburg an, die unter dem heutigen Schulhof liegt.
Wie archäologische Untersuchungen Mitte der 1950er Jahre belegten, wurde zunächst der Palas errichtet, gefolgt von dem Hauptturm im Süden mit der repräsentativen Stützmauer zum Hölschen Dyk. Der Westteil der Burg kam später hinzu, hier traf man auf einen schlechteren Baugrund, was zusätzliche Maßnahmen erforderte. Der Saal in der Südostecke sowie die Anbauten an der Nordseite des Palas wurden anscheinend erst am Ende des 15. oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts errichtet und führten zu einer Erweiterung des ursprünglichen Bauplans.

Heutiger Zustand
Die Anlage in der heutigen Form wurde 2003-2005 stark restauriert und ergänzt. In diesem Zusammenhang wurde auch weitere archäologische Untersuchungen ausgeführt (siehe Bauphasenpläne in der Medienleiste).
Der Bergfried in der Südostecke der Burg und in der Mauerflucht ist nur im unteren Bereich noch originaler Bestand. Dazu gehören der eingewölbte, nur wenig eingetiefte Keller und das darüber liegende, nur über eine Außentreppe zugängliche Erdgeschoss. Der auch nur im unteren Teil erhaltene Treppenturm an der Südwestecke besitzt keinen Außenzugang, sondern vermittelte von innen zwischen dem erhöhten Erdgeschoss und den Obergeschossen.
Vom Palas sind im Wesentlichen nur zwei nebeneinander liegende, mit Tonnengewölben ausgestattete Kellerräume erhalten. Sie nehmen den Westteil des Gebäudes ein. Im nicht eingewölbtem Ostteil lag ein Brunnen (Reichmann 2005).

(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2021)

Hinweise
Die Burganlage ist nicht öffentlich zugänglich, da der Zugang über einen Schulhof führt.
Die Neue Burg Hüls ist eingetragenes Bodendenkmal (Stadt Krefeld, UDB-Nr. 7; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, KR 005).

Internet
www.ebidat.de: Christoph Reichmann, Hüls Neue Burg (Abgerufen: 8.5.2021)
heimatverein-huels.de: Von der Ruine zum schmucken Denkmal - die Hülser Burg (Abgerufen: 8.5.2021)
de.wikipedia.org: Burg Hüls (Abgerufen: 8.5.2021)

Literatur

Amendt, K.; Mellen, W. (2006)
Sanierung der Burgruine Hüls - Krefelder Denkmalpreis 2005. In: Die Heimat 77, S. 13-20. Krefeld.
Brues, Eva (1975)
Die Denkmäler des Rheinlandes. Krefeld-Hüls. In: Die Heimat 46, S. 43-60. Krefeld.
Frankewitz, Stefan (2007)
Landesburgen, Burgen, Schlösser und Feste Häuser bis 1500 im Spiegel der Schriftzeugnisse. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.12.) S. 52, Bonn.
Jülich, Patrik; Reichmann, Christoph (2006)
Ausgrabungen an der spätmittelalterlichen Wasserburg Hüls. In: Archäologie im Rheinland 2005, Stuttgart. Online verfügbar: http://www.archaeologie-krefeld.de/Bilder/news/LVR2005/LVRHuelserBurg.pdf, abgerufen am 08.05.2021
Mellen, Werner (1983)
Krefeld-Hüls. (Rheinische Kunststätten, Heft 283.) Neuss.
Reichmann, Christoph (2005)
Ausgrabungen an der Burgruine in Hüls. In: Die Heimat 76, S. 73-83. Krefeld.

Neue Burg Hüls

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Herrenweg
Ort
47839 Krefeld - Hüls
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Bodendenkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archäologische Grabung
Historischer Zeitraum
Beginn 1455

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Claus Weber: „Neue Burg Hüls”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-332656 (Abgerufen: 27. April 2024)
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