Die Erzählstation „Widdersdorfer Damm“ (Abbildung 1) steht etwa auf halber Strecke zwischen Köln-Widdersdorf und Pulheim (Abbildung 2). Sie markiert die Position des ehemaligen Widdersdorfer Dammes.
Über Jahrhunderte wurde Pulheim nicht nur von Westen, sondern auch von Süden durch Hochwasser bedroht. Wie eine Karte von 1720 zeigt (Abbildung 3) vereinigte sich das Wasser mehrerer vom Villehang herunterführender Bäche in Widdersdorf. Obwohl die Pulheimer auf Widdersdorfer Gemarkung ein Stück Land erworben und einen bis 3 Meter hohen Damm errichtet hatten („Polheimer Dam“ in der Karte), wurden sie um 1720 bei einem Dammbruch vom Hochwasser überrascht (Abbildung 4). In den Erläuterungen zur Karte steht für den Buchstaben D: „Zeigt ahn, wie daß wasser nacher Polheim in die bach ist geflossen, alß der dham ist durchgebrochen“ (Transkription von Dr. Dieter Kastner und Peter Schreiner). Ein ganzjährig wasserführender Bach vom Damm zum Pulheimer Bach („die Bach“) ist nicht dargestellt und man kann vermuten, dass das Wasser der Villebäche in der Regel zwischen Widdersdorf und dem Damm in den Rheinablagerungen versickerte, wie heute der Pulheimer Bach in der alten Rheinschlinge der Pulheimer Laachen. In der Karte der Rheinlande von Tranchot aus den Jahren 1807/08 (Abbildung 5) ist der Damm noch in Funktion. Das Wasser vom Villehang wird in einem Graben einem hinter dem Damm liegenden Versickerungsteich zugeführt. In der Preußischen Neuaufnahme 1895 (Abbildung 6) fast hundert Jahre später ist lediglich der Damm noch in seiner alten Form erhalten. Knapp 15 Jahre später (Abbildung 7) sind nur noch Dammreste erhalten und erkennbar außer Funktion. Dieser Zustand bleibt bis in die 1950er Jahre erhalten (Abbildung 8). 1958 kommt es letztmalig zu einer großflächigen Überflutung am Fuß der Ville zwischen Lövenich und Brauweiler (Abbildung 9). Dann ist mit dem Bau des Kölner Randkanals, der 1959 fertiggestellt ist (Abbildung 10), die Überflutungsgefahr weitgehend gebannt.
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