Wasserwerk Glesch

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bergheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 19,2″ N: 6° 34′ 48,68″ O 50,972°N: 6,58019°O
Koordinate UTM 32.330.111,08 m: 5.649.499,01 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.540.795,94 m: 5.648.692,09 m
  • Wasserwerk Glesch (2020)

    Wasserwerk Glesch (2020)

    Copyright-Hinweis:
    Norbert Gilson / Landschaftsverband Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Norbert Gilson
    Medientyp:
    Bild
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  • Wasserwerk Glesch (2020)

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Die Kreiswerke Bergheim errichteten 1930 westlich der Gemeinde Glesch – heute Stadtteil von Bergheim (Erft) – außerhalb der Ortslage am Elsdorfer Fließ ein neues Wasserwerk zur Versorgung des nördlichen Kreisgebiets. Das aus drei Flachbrunnen gewonnene Wasser wurde von zwei elektrisch betriebenen Zentrifugalpumpen ins Trinkwassernetz gedrückt. Damals entstanden außer der Pumpenhalle eine Transformatorenstation in Turmbauweise mit Schaltanlage für den Pumpenantrieb sowie ein Wohnhaus für den Betriebsmeister. Der Transformatorenturm zeigt noch an zwei Seiten die Öffnungen für die ursprünglichen Durchführungen der Freileitungsanschlüsse. Bemerkenswert ist die Gestaltung der Gebäude im Stil der klassischen Moderne, mit hellen Putzfassaden, überkragenden Walmdächern und unter weitgehendem Verzicht auf historisierende Elemente.

Als sich seit Beginn der 1950er Jahre infolge der neu aufgeschlossenen Großtagebaue im Erftbecken die Wassergewinnung zunehmend verschlechterte, beteiligte sich die Rheinische AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation (RAG) zunächst an einer Erweiterung der Anlagen um zwei neue Tiefbrunnen, eine neue Wasseraufbereitungsanlage und einen Reinwasserbehälter. Die Wasserförderung aus den Brunnen übernahmen Tauchmotorpumpen mit einer Leistung von jeweils 500 m3 pro Stunde. Die Leistung der Netzpumpen wurde durch eine dritte Zentrifugalpumpe verstärkt. Zur Bewältigung der gestiegenen Pumpstromversorgung musste die Schaltstation um einen rückwärtigen Anbau an die Pumpenhalle erweitert werden.

Die fortschreitende Absenkung des Grundwasserspiegels durch den Tagebau Fortuna-Garsdorf minderte die Wasserführung der Tiefbrunnen in Glesch und erforderte eine grundlegende Neuorganisation der dortigen Wassergewinnung. Nach der Übernahme des Wasserwerks Glesch durch die RAG erfolgte dessen Anschluss an die nordöstlich gelegene, 1958 für die Entwässerung von Fortuna-Garsdorf in Betrieb genommene Brunnengalerie Bohlendorf. Die öffentliche Wasserversorgung des Kreises Bergheim war seitdem mit den Entwässerungsmaßnahmen der Tieftagebaue im Kreisgebiet eng verzahnt. Die Gebäude der 1930 errichteten Anlage blieben bis heute weitgehend unverändert erhalten, die technischen Einrichtungen wurden dagegen ausgebaut oder erneuert, wie unter anderem die Wasseraufbereitungsanlage im Jahre 1976.

(Norbert Gilson, Büro für technikhistorische Forschung und Beratung / Aachen; Institut. Industrie – Kultur – Geschichte – Landschaft, 2020)

Literatur

Berkenbusch, Josef (1957)
Die Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung im Zuge der bergbaulichen Grundwasserabsenkung im Erftbecken. In: Braunkohle, Wärme und Energie 9, Heft 9/10, S. 177–183, o. O.
Kayser, Jan; Feldewerth, Gerhard (1983)
Ableitung von Sümpfungswässern im rheinischen Braunkohlenrevier und Steuerung der Vorflut. S. 2–7, o. O.

Wasserwerk Glesch

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Niederembter Straße
Ort
50126 Bergheim - Glesch
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1930

Empfohlene Zitierweise

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Norbert Gilson, 2020: „Wasserwerk Glesch”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-328390 (Abgerufen: 9. Mai 2025)
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