Mit dem Basaltabbau in Dattenberg wuchs im Ort auch die Bedeutung des Schmiedehandwerks. Die Schmiede fertigten Ersatzteile für die Pferdefuhrwerke und beschlugen die Hufe. Mit dem Aufkommen der Bremsbahn produzierten die Schmiede auch technische Ersatzteile. Erst der Einsatz von Lastkraftwagen brachte den Niedergang des Handwerks.
Gebäude In der Straße „Neuer Weg“ in Dattenberg befindet sich das Gebäude einer ehemaligen Schmiede. Sie liegt in direkter Nachbarschaft zum Dorfmuseum und zum ehemaligen Eingang des Steinbruchs. Untergebracht ist die Schmiede in einem kleinen weißen Haus. Dieses grenzt in Eckbauweise an ein Wohnhaus an. Der Eingang zur Schmiede erfolgt über ein großes Holztor. Drei Rundbogen-Stegfenster sind in der Hausfassade zur Straße „Neuer Weg“ eingebaut. Das Schmiedehandwerk wird in dieser Schmiede nicht mehr ausgeübt. Der Schmiedebetrieb endete in den 1970er Jahren.
Die Dattenberger Schmieden Bereits im Jahre 1745 wurde die erste Schmiede in Dattenberg in der Kirchstraße, Ecke Neustraße gebaut. Diese Schmiede wurde von Johann Waldorf betrieben. Die Schwiegersöhne Johann Waldorfs betrieben diese Schmiede weiter, bis sie im Jahre 1859 während des Dorfbrandes zerstört wurde. Im Jahre 1860 siedelte ein weiterer Schmied namens Paul Josef Mörkens in Dattenberg an. Seine Schmiede befand sich gegenüber des Antoniusbrunnens. Im Jahr 1879 wurde eine dritte Schmiede nahe dem Eingang zum Steinbruch eröffnet. Diese Schmiede nannte sich: „Steinbruch Karl Clever und Severin Honnef“. Diese Schmiede arbeitete mit der Basalt- AG zusammen.
Zuerst fertigten die Dattenberger Schmiede Teile für Pferdefuhrwerke. Mit den Pferdefuhrwerken wurden die gebrochenen Steine ins Tal transportiert. Die Hufe der Pferde wurden ebenfalls in diesen Schmieden beschlagen. Danach stellten die Schmieden vor allem Arbeitsmaterialien und Verschleißteile für die Bremsbahn her. Als der Betrieb der Bremsbahn eingestellt wurde, erlitten auch die Schmiede erhebliche finanzielle Einbußen. Die Auftragslage brach massiv ein. Mit der Einstellung des Steinbruchs ging auch die übrige Produktion in den Schmieden zurück. Besonders in Erinnerung geblieben ist der Dattenberger Schmied Adolf Clever. Dieser kannte sich mit dem örtlichen Wasserverteilungssystem bestens aus. Dies war sehr anfällig für Schäden und musste regelmäßig repariert werden. Adolf Clever arbeitete noch bis ins Jahr 1968 mit einem stolzen Alter von 86 Jahren.
Im Jahr 2020 wurde das Gebäude der ehemaligen Schmiede in der Straße „Neuer Weg“ Nr. 15 restauriert.
(Leonie Immerath, Antje Strafiel, Marc Hunz, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Herrn Anton Rings und Frau Dagmar Gombert, 2020)
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