Steinerne Kreuz in Lauterecken

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Lauterecken
Kreis(e): Kusel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 39′ 3,51″ N: 7° 35′ 24,09″ O 49,65097°N: 7,59003°O
Koordinate UTM 32.398.223,27 m: 5.500.780,09 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.398.257,95 m: 5.502.541,13 m
  • Das Steinerne Kreuz Lauterecken (2012).

    Das Steinerne Kreuz Lauterecken (2012).

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  • Platz am Steinernen Kreuz um 1900

    Platz am Steinernen Kreuz um 1900

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  • Das Steinerne Kreuz Lauterecken im Jahr 1936

    Das Steinerne Kreuz Lauterecken im Jahr 1936

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    Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege Mainz, Fotoarchiv, Röttger, 1936
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    Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege Mainz, Fotoarchiv, Röttger, 1936)
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  • Steinernes Kreuz in Lauterecken (1970).

    Steinernes Kreuz in Lauterecken (1970).

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Das Steinerne Kreuz ist ein herrschaftliches Kruzifix aus der kurpfälzischen Zeit. Es wurde 1784 an der Stelle eines älteren Kreuzes errichtet. Die Flur hieß bereits im 16. Jahrhundert „am steinen Creytz“ und erinnert an ein Wegekreuz.

Objektbeschreibung
Als kurpfälzisches Herrschaftssymbol wurde das sandsteinerne Kreuz im Jahr 1784 in barocker Form an der Stelle eines älteren Kreuzes errichtet. Die heute völlig bebaute Flur jenseits der Glanbrücke wurde bereits im 16. Jahrhundert „am steinen Creytz“ genannt.
1945 beim Einzug der Amerikaner wurde das Steinkreuz durch Granatsplitter beschädigt und am 12. Januar 1946 durch einen Lastwagen aus Ludwigshafen umgeworfen. Der Bauunternehmer Mertens aus Lauterecken setzte das Kreuz wieder instand, für das Bildhauer Caire aus Kaiserslautern das Kruzifix schuf. Am 2. November 1947 wurde es schließlich durch die katholischen und protestantischen Pfarrer unter Beteiligung der politischen Gemeinde neu geweiht. Es wurde genau nach den Maßen und Formen seines Vorgängers erstellt. Ein Sockel, ein Steinaltar mit Stufen, der durch die Höherlegung des Geländers an der Glanbrücke im Laufe der Zeit vollständig verschwunden, d.h. zugeschüttet war, wurde wieder ausgegraben. Die Fundamente wurden dann bis zur jetzigen Bodenhöhe herangeführt und die Stufen und der Altar neu darauf errichtet.

1992 musste das mittlerweile baufällige Denkmal aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Nach langer Zwischenlagerung und einer umfassenden Restaurierung durch den Lauterecker Steinmetzmeister Heinrich Haußmann erfolgte im Jahr 2012 schließlich die Neuerrichtung dieses historischen Denkmals, wieder unter Mitwirkung der beiden Konfessionen. Ergänzt wurde das Denkmal an den Seiten durch vier schützende Steinpoller.
Das Denkmal trägt öffentlichen Charakter, obwohl es im Inventar der katholischen Pfarrei Lauterecken aufgeführt wird.

Flurname
Der Platz ist benannt nach einem sehr alten aus Stein gefertigten Kreuz, das einmal auf dieser Flur stand: 1598 lesen wir von einem Acker „bey dem Steinen Kreutz“ und 1700 lesen wir vom Feld „beim steinernen Kreuz“. Auch schon die kürzeren Belege „gegen dem Kreuz heraus“ von 1560 und „gegen dem Kreuz herausser“ von 1543 beziehen sich wohl auf das gleiche Kreuz (Zink 1968, S. 289).

Historischer Kontext
Der Flurname weist auf ein altes christliches Wegekreuz hin, das zu einem festen Flurnamen und später einer Ortsangabe und einem beliebten Treffpunkt in der sich mittlerweile baulich erweiterten Stadtbesiedlung geworden ist. Die linke Glanseite wurde erst seit den 1880er Jahren bebaut.
Gelegentlich hört man heute die Bezeichnung „Pestkreuz“, die jedoch für Lauterecken nicht schriftlich belegt ist, obwohl die Stadt im 16. und 17. Jahrhundert mehrmals unter der Pest zu leiden hatte.

Die Erneuerung des Kreuzes im Jahr 1784 ist mit der kurpfälzischen Herrschaft unter Kurfürst Karl Theodor in Verbindung zu bringen, die den Katholizismus förderte. Im 18. Jahrhundert ist die Zahl der Katholiken in Lauterecken stetig angewachsen, nachdem bereits die Franzosen 1704 das Simultaneum in Lauterecken eingeführt hatten. Die früheren Pfalz-Veldenzer Fürsten waren Anhänger des Luthertums.

(Karl Pfleger & Jan Fickert M.A., Stadt Lauterecken, 2020)

Literatur

Fickert Jan; Lüers, Günter (2013)
Eindrücke von Lauterecken. Vom Wandel der historischen Veldenzstadt.. o. O.
Katholisches Pfarramt Lauterecken (Hrsg.) (2016)
Festschrift. Schätze der Gemeinde und Pfarrei Hl. Franz Xaver in Lauterecken. o. O.
Pfleger, Karl (1993)
Lauterecken gestern und heute. Impressionen aus der alten Veldenzstadt. S. 168-169. o. O.
Schüler-Beigang, Christian (1999)
Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Kreis Kusel. (Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 16.) Worms.
Zink, Albert (1968)
Chronik der Stadt Lauterecken. o. O.
(1960)
Artikel zum Steinernen Kreuz Lauterecken. In: Pfälzische Volkszeitung, o. O.

Steinerne Kreuz in Lauterecken

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hauptstraße 14
Ort
67742 Lauterecken
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1784 bis 1784

Empfohlene Zitierweise

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Karl Pfleger (2020), Jan Fickert (2020): „Steinerne Kreuz in Lauterecken”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-327215 (Abgerufen: 20. April 2024)
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