Die Bebauung entwickelte sich entlang der Hauptstraße, sodass der Ortsgrundriss eines Straßendorfes entstand. Parallel zur Hauptstraße verlaufen im Osten und Westen, als Begrenzung zum offenen Feldrand, die Friedhof- sowie die Kapellenstraße. Verbunden werden diese im Süden der Hauptstraße durch die Kreuz- und Feldstraße. Die historische Straßenstruktur besteht bis heute und bestimmt den als Denkmalzone geschützten Bereich.
Die 600 Meter lange Hauptstraße wird jeweils nach Westen und Osten von langgestreckten Höfen flankiert. Diese Parzellenstruktur mit großgliedrigen Langgewannfluren ist typisch für mittelalterliche Plansiedlungen. Auf den Parzellen liegen Haken- und Dreiseithöfe, die in einer regionaltypischen Weise strukturiert sind. Dabei stehen die Wohnhäuser direkt an der Hauptstraße, rückwärtig schließen sich zuerst Wirtschaftsgebäude, dann Hausgärten an. An den Grundstücksenden, am Übergang zur offenen Feldflur, befinden sich Tabakschuppen aus dem frühen bis mittleren 20. Jahrhundert, insgesamt um die 100 an der Zahl. Von der Feldflur aus sind die historische Dachlandschaft mit Sattel- und Krüppelwalmdächern, der dichte Scheunenkranz sowie die Tabakschuppen weithin sichtbar. Neben der besonderen Orts- und Hofstruktur zeichnet sich der große Baubestand aus der Zeit des Barock bis Späthistorismus (18. bis 20. Jahrhundert) als weiteres Alleinstellungsmerkmal Haynas aus. Die giebelständigen Wohnhäuser mit Schmuckfachwerk, aber auch die traufständigen öffentlichen Funktionsbauten mit Putzfassaden prägen das Ortsbild. Besondere Baudetails wie hölzerne Wetterdächer und Fensterläden sowie Toreinfahrten und Einfriedungen mit Mauerpfosten ergänzen das außergewöhnliche, historische Gesamtbild von Hayna.
Zur Ermittlung und Beschreibung derjenigen Aspekte, die den Denkmalwert der Denkmalzone bestimmen und eindrücklich prägen, wurde in Kooperation der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege, und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz eine detaillierte wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt.
(Lucy Liebe, Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesdenkmalpflege, Fachbereich Inventarisation, 2021)