Im Süden grenzt direkt der ehemalige Steinbruch von Frankweiler an.
Geschichte
Es ist davon auszugehen, dass die Burg Altscharfeneck vermutlich im zweiten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts vom Reichsministeralien Heinrich I. von Scharfenberg errichtet wurde. Aufgrund des sozialen, finanziellen und politischen Aufstiegs seines jüngeren Bruders, Konrad, zum Bischof von Speyer und Metz und zum Reichskanzler, war es Heinrich I. von Scharfenberg möglich eine neue Burg (Altscharfeneck) zu erbauen. Diese nutzte er fortan als Sitz seiner eigenen Seitenlinie und benannte sich in späterer Zeit nach der Burg Scharfeneck. Das genaue Erbauungsdatum ist jedoch nicht zweifelsfrei nachweisbar.
Im Jahr 1232 ging die Burg an seine Söhne Heinrich den Älteren und Heinrich den Jüngeren über. Als zwischen 1259 und 1273 die alte „scharfeneckische“ Familie ausstarb, ging die Burg auf Johann von Metz über, der mit einer Schwester von Heinrich II. verheiratet war und sich Johann von Scharfeneck-Metz nannte. Der Sohn der beiden war wiederum Heinrich III. von Scharfeneck.
Da bis zum Ende des 15. Jahrhunderts die Burgen Altscharfeneck und Neuscharfeneck beide als „Scharfeneck“ bezeichnet wurden, ist eine Unterscheidung teilweise nur schwer möglich. Daher können sich nachfolgende Erläuterungen sowohl auf Altscharfeneck als auch auf Neuscharfeneck beziehen. Zudem ist zu vermuten, dass Altscharfeneck bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts zu Gunsten der neueren und größeren Burganlage Neuscharfeneck (von Johann von Scharfeneck-Metz erbaut) aufgegeben wurde.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts waren Teile der Reichsburg an die Herren von Kirrweiler sowie an das Hochstift Speyer verpfändet. Anfang des 15. Jahrhunderts übertrug der Pfalzgraf (und spätere deutsch-römische König) Ruprecht III. die Burg als Reichslehen an Hermann zu Scharfeneck, welcher nur wenige Jahre später 1/6 der Burg, unter Vorbehalt des Öffnungsrechts für die Pfalzgrafen, an Hans von Helmstadt verkaufte. Als die Linie Scharfeneck(-Metz) schließlich 1416 ausstarb, fiel die Burg zurück an die Kurpfalz, welche sie wiederum als Lehen weitergab.
Im Jahr 1469 wurde die Burg von Pfalzgraf Friedrich I. (der „Siegreiche“) wiedereingelöst und die Herrschaft Scharfeneck neu begründet. Sein Sohn Ludwig nannte sich gegen Ende des 15. Jahrhunderts Herr zu Scharfeneck und Graf von Löwenstein am Neckar. In den darauf folgenden Jahren verlor die Burg aber immer mehr an Bedeutung und wurde wohl endgültig zu Gunsten der ausgebauten und befestigten Burg Neuscharfeneck aufgegeben und zerfiel in der Folge.
Während des Festungsbaus in Landau und Germersheim im 18. und 19. Jahrhundert wurde Altscharfeneck quasi als Steinbruch genutzt und Werksteine von dort beim Festungsbau verarbeitet. Die restliche Bausubstanz fiel wohl der Erweiterung des Steinbruchs von Frankweiler zum Opfer.
Renovierung und Erhaltung
Da von der Burg Altscharfeneck nur sehr wenige Reste erhalten sind, bestehen keine gesicherten Erkenntnisse über die Baugeschichte und das Aussehen der Burg. Noch bis in die 1950er Jahre galt die Anlage als vollständig abgegangen.
Erst bei Ausgrabungen Mitte der 1950er Jahre wurden zunächst Reste der Wehranlagen gefunden. Bei den darauf folgenden Grabungen wurden Teile von Mauerzügen und Gräbern freigelegt sowie Keramik- und Metallfunde gemacht. In den 1970er Jahren folgten weitere Grabungsarbeiten. Die spärlichen Überreste der Burg sind aber mittlerweile stark überwuchert.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Überreste der Burg Altscharfeneck liegen ca. 800 Meter Luftlinie nordwestlich von der Ortsmitte von Frankweiler und sind von verschiedenen Wanderparkplätzen in Frank- und Gleisweiler aus zu Fuß erreichbar. Die Burgruine Neuscharfeneck liegt in ca. 3 Kilometer (Luftlinie) Entfernung in nordwestlicher Richtung.
(Barbara Hillers, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)
Internet
www.frankweiler.de: Tourismus (abgerufen 17.09.2020)
www.neuscharfeneck.de: Umgebung - Die Reste der Altescharfeneck (abgerufen 17.09.2020)
www.alleburgen.de: Burgensuche (abgerufen 17.09.2020)