Die Wassermühle Untere Burgmühle liegt in der ebenen, leicht kuppigen Landschaft am rechten unteren Niederrhein. Ihr Standort am Ortsrand von Schermbeck befindet sich direkt am Schermbecker Mühlenbach, der nach Süden zur Lippe fließt.
Gebäude
Die Wassermühle ist ein aus Ziegelsteinen errichtetes, zweistöckiges Gebäude mit rechteckigem Grundriss. Der ehemals an der Bachseite angebrachte Antrieb, ein hölzernes Wasserrad das später durch eine Turbine ersetzt wurde, ist demontiert. Reste der Antriebsverankerung sind jedoch noch erhalten. Zwischen Ober- und Untergraben befindet sich ein doppeltes Wehr mit einer Gefällsstufe. An den Obergraben sind zwei Mühlteiche angeschlossen.
Geschichte
Die im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnte Wassermühle gehörte einst zu der nahegelegenen klevischen Burg aus dem 12. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurde diese zu einem Wasserschloss ausgebaut.
Das heutige Mühlengebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es handelte sich um eine ehemalige Kornmühle, die zwei Mahlgänge besaß. Das hölzerne Wasserrad drehte sich bis in die 1930er Jahre und wurde 1936 durch eine wasserbetriebene Turbine ersetzt. Die Mühle war bis in die Mitte der 1950er Jahre in Betrieb.
Heute ist sie in Privatbesitz und wird als Wohnraum genutzt.
Hinweise
Die Untere Burgmühle steht seit 1997 unter Denkmalschutz und ist eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Schermbeck unter der Nr. 23.
Die RMDZ-Mühlenkennzahl für die Untere Burgmühle lautet DE-NW / 31.09 / 03.1.
(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V., 2020, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)