Luftbildaufnahme der Abtei Mariawald mit Nordpfeil (2018)
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Die Abtei Mariawald liegt in freier Landschaft am Rand einer Rodungsinsel oberhalb von Heimbach (2016).
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Gebäude und Klosterkirche der Abtei Mariawald (2016).
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Die Abtei Mariawald; Blick auf die Portalfront der einschiffigen Klosterkirche und den links angebauten Klosterkomplex (2020)
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Luftbildaufnahme der Abtei Mariawald gen Westen. Das Klostergebäude sowie das Abteigebäude mit anliegender Kirche sind in dem Bild zu erkennen. Die Abtei wird von der Mariawalder Straße umzogen und liegt in unmittelbarer Entfernung von Forst- und Wiesenflächen (2018).
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Die Abtei Mariawald liegt in freier Landschaft am Rand einer Rodungsinsel oberhalb von Heimbach (2016).
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Gebäude und Klosterkirche der Abtei Mariawald (2016).
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Die Abtei Mariawald; Blick auf die Portalfront der einschiffigen Klosterkirche und den links angebauten Klosterkomplex (2020)
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Das ehemalige Zisterzienserkloster „Abtei Mariawald“, gegründet 1480 unter dem Namen „Nemus Mariae“, liegt hoch oben über Heimbach im nördlichen Teil des Kermeter, einem bewaldeten Höhenzug in der Rureifel. Wenig oberhalb des Klosters liegt am Waldrand ein Soldatenfriedhof vom Anfang der 1950er Jahre. Auf ihm sind 414 Soldaten deutscher, russischer und polnischer Nation bestattet, die überwiegend im Feldlazarett, das im Kloster ab Herbst 1944 im Zuge der Ardennenoffensive eingerichtet war, verstorben sind. Bis heute hat sich der Klosterbezirk der Abtei Mariawald erhalten. Der Wirtschaftshof, der sich östlich anschließt, besitzt noch das Hoftor aus dem Jahr 1538; der Hof selber ist erneuert worden. 2018 wurde das Kloster geschlossen.
Die Lage des Klosters Die Lage des Klosters wird durch eine Legende erklärt: Der Strohdachdecker Heinrich Fluitter aus Heimbach soll 1471 in Köln eine Pietà (Mariendarstellung mit dem Leichnam Jesu) erworben haben und sie an einer Wegkreuzung auf dem Kermeter oberhalb des Ortes aufgestellt haben. Er baute sich unweit davon eine Behausung und lebte dort als Einsiedler. Die Statue wurde rasch zum Ziel von Wallfahrenden, die hier zu „Unserer lieben Frau im Walde“ beteten. Als Fluitter starb, soll er den Bau einer Kapelle prophezeit haben. Diese wurde erbaut und 1480 (urkundll.) mit Grund und Boden dem Zisterzienserorden geschenkt. Die ersten Mönche stammten aus Bottenbroich bei Köln und begannen ihr Wirken 1486. Aus Antwerpen wurde um 1520 als ganz besonderer Rahmen für die Statue ein geschnitzter Fügelaltar angeschafft.
Geschichte bis 1804 1779 errichtete der Heimbacher Pfarrer Johannes Daum anstelle der Kapelle eine Kirche. Kurz darauf begannen die Zisterzienser mit dem Bau eines Filialklosters, um die Pilger besser betreuen zu können. Die wechselvolle Geschichte des Klosters durch die Jahrhunderte endet 1795 mit seiner Aufhebung durch die französischen Revolutionstruppen (Säkularisation). 1802 mussten die Mönche, die mittlerweile auch die Pfarre Heimbach betreuten, das Kloster verlassen. Das Land des Klosters und sein Inventar wurden versteigert, der Gebäudekomplex verfiel zur Ruine. 1804 wurde die Pietà mit ihrem Altar in die Kirche St. Clemens (1725) in Heimbach gebracht. Heute ist sie in der an St. Clemens angebauten Kirche St. Salvator (1981) untergebracht.
Wiederbelebung des Klosters im 19. Jahrhundert Im 19. Jahrhundert wurde die Klosterruine ausgehend vom Trapistenkloster Œlenberg und seinem Abt Ephrem van der Meulen im Elsass wiederaufgebaut. 1862 zogen die ersten Mönche wieder ein.; der Wiederaufbau des Klosters wurde 1891 abgeschlossen. Der heutige Kirchenbau stammt aus den Jahren 1887-1891. 1909 wurde das Kloster zur Abtei ernannt. 1933 wurde das Kloster durch die Nationalsozialisten geschlossen und 1941 in ein Gemeingut umgewandelt. Wie bereits im Ersten Weltkrieg wurden Mönche zum Kriegsdienst eingezogen. 1944/1945 befand sich in der Abtei ein Hauptverbandplatz. Am Berghang nahe des Klosters wurde nach dem Krieg ein Ehrenfriedhof angelegt, auf dem 414 Tote des Zweiten Weltkriegs ruhen (Schiffer 2008, S 57). Ab April 1945 kehrten schließlich die überlebenden Mönche nach und nach wieder in das Kloster zurück. Der Wiederaufbau des Klosters wurde 1959 abgeschlossen. 2018 verließen die letzten Mönche das Kloster. Zunächst kümmerte sich der Trägerverein „Kloster Mariawald e.V.“ um den Standort. Seit 2021 sind Klostergebäude, Grundstücke und Klosterbetriebe auf dem Wege des Erbpachtevrtrags an die „Kloster Mariawald GmbH & Co. KG“ übergegangen. vertraglich festgelegt ist, dass nach Möglichkeit wieder ein Orden oder eine geistliche Gemeinschaft in Mariawald einziehen soll.
Kulturhistorische Bedeutung Durch die über Jahrhunderte bestehende Abgeschiedenheit war die Eifel prädestiniert für Klostergründungen. Das Kloster Mariawald ist ein regionaltypisches Beispiel dafür. Kulturhistorisch wertvoll ist der Standort trotz Funktionsverlustes noch heute. Denn der Erhaltungszustand (im Kern gotisch mit Kirche aus dem 19. Jahrhundert) ist sehr gut. Damit verbunden ist eine hohe Ablesbarkeit der historischen Entwicklung und der Zusammenhänge, so dass der historische Zeugniswert insgesamt hoch ist. Durch die freie Lage in einer Rodungsinsel auf dem Kermeter hoch über dem Rurtal prägt das Klosterarreal seine Umgebung nach wie vor. Bis heute kommt ihm eine hohe visuelle Wirkung und landschaftsprägende Bedeutung zu. Die Wald-Offenland-Grenze ist kartennachweislich mindestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts (Preußische Uraufnahme) weitestgehend stabil (unter Berücksichtigung kartographischer Unsicherheiten bereits seit der Tranchotkarte).
Hinweis: Das Objekt „Abtei Mariawald“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereichs Heimbach, Abtei Mariawald (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 222) und eingetragenes Baudenkmal der Gemeinde Heimbach (Denkmal Nr. 83 vom 22.3.1994).
Internet de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler der Gemeinde Heimbach (Eifel) (abgerufen 11.05.2020)
Literatur
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. (Hrsg.) (2018)
Klosterführer Eifel. Ein Lese- und Bilderbuch. (Jahrbuch 2018.) Rheinbach.
Schiffer, Hans Peter (2008)
Kirchen, Kapellen und Kreuze im Stadtgebiet Heimbach. Geschichte - Bauart - Ausstattung. (10. Band der Buchreihe "Kirchen und Kapellen im Bistum Aachen".) Weilerswist.
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