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Die Kirche St. Georg in Kallmuth besteht aus einer Basilika mit Apsis und romanischem Turm, die Fassade besteht aus Bruchsteinmauerwerk. (2018)
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Annette Schwabe / Landschaftsverband Rheinland
Fotograf/Urheber:
Annette Schwabe
Medientyp:
Bild
Die katholische Pfarrkirche Sankt Georg wurde 1888/89 im neuromanischen Stil erbaut. Sie wurde an den Turm der ehemaligen Kapelle von 1243 angebaut.
Vorgänger der Kirche St. Georg war eine Kapelle, deren Glockenturm heute Bestandteil der Kirche ist. Einer Volksüberlieferung zufolge wurde an der Stelle, an der die Kapelle später erbaut wurde, in einem Stachelbeerstrauch ein leuchtendes Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes gefunden (Henßen 1955). Es wurde in die Weyerer Pfarrkirche gebracht, lag am nächsten Tag aber wieder in demselben Strauch. Daraufhin wurde es mit einer feierlichen Prozession zur Weyerer Kirche getragen. Am folgenden Tag befand es sich erneut im Stachelbeerstrauch. Daraufhin ließ der Burgherr der Burg Pützfeld an dieser Stelle eine Kapelle errichten. In der Kapelle wurde das Gnadenbild verehrt, heute befindet es sich in der Kirche St. Georg. Das geschnitzte Gnadenbild stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist seit 1664 das Ziel von Wallfahrten, die jährlich am „Schmerzenssonntag“ stattfinden (Lange 2000).
Die Kapelle wurde vermutlich 1243 erbaut. Diese Jahreszahl fand man nahe des Turms eingemeißelt, als die Kapelle ab 1647 wiederaufgebaut wurde, nachdem Soldaten während des Dreißigjährigen Kriegs 1644 aufgrund des starken Widerstands der Kallmuther Bevölkerung Teile des Dorfes Kallmuth und die Kirche in Brand gesetzt hatten. Den Wiederaufbau stemmten die Dorfbewohnerinnen und -bewohner. Seither gehörte die Kapelle zur Pfarre von Weyer (Schmitz 2005). Der Wiederaufbau der Kirche dauerte bis 1665. Die Kirche wurde 1861/62 erweitert. Vermutlich aufgrund der damals wachsenden Bevölkerungszahl reichte der Innenraum kurz darauf erneut nicht aus, so dass 1888/89 die Kapelle bis auf den Turm abgerissen und die heutige Kirche im neuromanischen Stil an den bestehenden Turm angebaut wurde. Die frühere Zwiebelhaube des Turms wurde 1902 durch die achtseitige Schieferpyramide ersetzt (Guthausen 1976, S. 18). 1955 erfolgte eine Renovierung, um die Kriegsschäden und die Schäden durch Feuchtigkeit zu beseitigen. Am 22. Juli 1958 konnten drei neue Glocken geweiht werden (die Marienglocke, die Georgsglocke und die Michaelsglocke), nachdem die ursprünglichen Glocken bereits dreimal ersetzt worden waren – nach dem Brand von 1644 sowie nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg (Guthausen 1976, S. 22-24).
Hinweise Das Objekt „Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Georg in Kallmuth“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Kallmuth (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 231). Die Kirche St. Georg ist eingetragenes Baudenkmal (de.wikipedia.org, Baudenkmäler Mechernich, Nr. 280).
Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes. Bonn.
Lange, Sophie (2000)
Nur hier ist der wahre Gnadenort. Klause; Hilgerath; Kirmutscheid; Michelsberg; Mechernich; Kallmuth; Heimbach Aldenhoven; Moresnet; Mackenbach; Neundorf). In: Eifeljahrbuch, Band 129, S. 129-138. Düren.
Schmitz, Hubert (2005)
St. Georgsritt in Kallmuth - Wurzeln und Anfänge. In: Jahrbuch des Kreises Euskirchen: Historisches, Natur und Umwelt, Menschen, Kunst und Kultur, Erzählungen, Aktuelles Zeitgeschehen. Band 125, S. 125-131. Euskirchen.
Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Georg in Kallmuth
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Empfohlene Zitierweise
Annette Schwabe (2020): „Katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Georg in Kallmuth”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-312707 (Abgerufen: 26. März 2025)
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