Das erste Gebäude des Gymnasiums aus den letzten 1960er Jahren ist ein regelmäßiger Stahlbetonskelettbau mit vorgehängtem Klinker.
Der Sichtbetonanbau von 1975, ebenso wie das Hauptgebäude vom Architekten Egon Seidel entworfen, ist anders konzipiert. Durch die konsequente Nutzung des Sichtbetons und dessen Möglichkeiten zeigt sich dieser weniger regelmäßig als der erste Bau, eher wie eine Skulptur. Wird das Hauptgebäude von einem Wandrelief auf der Nordseite geschmückt, weist der Anbau viele weitere gestalterische Elemente auf. Schmale, horizontale Fensterbänder, teilweise weiter optisch horizontal geteilt durch Betonbalken in der Fassadenebene, verlaufen um die Ecke, auch auf der sonst geschlossenen nördlichen Wandseite. Zwei Gebäudeecken wurden dreieckig überhöht und Entwässerungsspeier optisch hervorgehoben. Hinzuweisen ist auch auf den Verbindungsgang zum Hauptgebäude mit unregelmäßigen, dadurch schon fast organisch wirkenden, senkrechten Sichtbetonstützen und rahmenlosen Glasscheiben.
(Jana Cappel, Stadt Wörth am Rhein, 2020)