1664 oder kurz zuvor (Dolch 1991 geht von dem Jahre 1628 aus) wurden die Wörther durch eine Überschwemmungskatastrophe gezwungen, ihre Siedlung aufzugeben und sich in der Wüstung Forlach niederzulassen, der sie den Namen ihres untergegangenen Ortes gaben. „Das heutige Dorf Wörth ist aigentlich der wahre orth Forlach, das alte Dorf Wörth aber... ist nach und nach im vorigen seculo durch den Rhein verzehret worden“ (Dolch 1991, S. 499 nach LA Sp, A 2/111, fol.42). Forlach leitet sich aus den Wörtern „loch“ für „Gebüsch, Wald, Gehölz“ und „vorhe“ für „Föhre, Kiefer“ ab (Dolch 1991, S. 145). „Nachem das Hochwasser des Rheins 1628 das alte Wörth weggespült hatte und später auch die Ausweichhöfe bedrohte, wurde diese Siedlung 1651 an die Stelle des seit dem 30-jährigen Krieg unbewohnten Forlach verlegt.“ (Dolch 1991, S. 145). Mehrere Flurnamen in und um Wörth am Rhein tragen die Bezeichnung „lache“, wie Salzlache im Bienwald.
Der bekannte Tiermaler Professor Heinrich von Zügel (1850-1941) hatte wegen der bezaubernden Landschaft Jahrzehnte hindurch in Wörth seine Wirkungsstätte. Wie Zügel wurde auch Max Bergmann, der die große Maltradition fortsetzte, zum Ehrenbürger ernannt. Als „Malerdorf“ genoss Wörth Weltruhm und trägt den Beinamen heute noch stolz.
Eine große Wende für den Ort brachte die Industrieansiedlung in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Heute wird der Ortsbezirk wesentlich von einem großflächigen Gelände zur LKW-Herstellung und durch die Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe, aber auch von den nachfolgenden Wohnbauflächenerweiterungen geprägt.
(Jana Cappel, Stadt Wörth am Rhein, 2020)
Quellen
Landesarchiv Speyer, Alte Bestände vor 1789 - Kurpfalz, A 2/111, fol.42
Landesarchiv Speyer, (Kopien) sowie Hauptstaatsarchiv München, Rheinpfalz Urkunden 1101