Beschreibung Das ehemalige Haus Lade in der Rüdesheimer Straße in Geisenheim wurde 1838 nach der Planung des Architekten Philipp Hoffmann erbaut. Bauherr des Wohn- und Geschäftshauses war Friedrich August Lade, Vater von Heinrich Eduard von Lade. Das Haus Lade diente als Sitz der Weinhandlung Lade und Söhne. Später war das Haus im Besitz der Weinkellerei Geisenheim Hans Kohmann. Heute wird das Gebäude als Wohnhaus genutzt.
Gebäude Das Haus wurde ursprünglich „im Stil eines venezianischen Palazzos“ erbaut (Hoehl 1926). Das Gebäude zeichnete sich durch ein flaches Dach und eine stärkere Horizontalbetonung durch schmückende Geländer und Friese aus. Symmetrische und kubische Formen bestimmen das Gesamtbild des Baukörpers. Der mittlere Teil des Gebäudes ist dreistöckig, das Erdgeschoss ist als durchgängige Sockelzone und beidseitig eingeschossige Terrassenflügel erweitert. Dort waren Verwaltungs- und Geschäftsräume untergebracht. Der Eingangsbereich mit Treppe wird durch einen darüber liegenden Balkon nochmals hervorgehoben.
Das ehemalige Flachdach mit ornamentalem, gusseisernem Geländer wurde durch ein flachgeneigtes Walmdach ersetzt. Im sogenannten Jagdzimmer im Ostflügel ist die ursprünglich reiche Innenausstattung der Räume, die sich durch aufwendige Stuckarbeiten, geschnitzte Türen und Türrahmen auszeichnet, erhalten. Die doppelläufige, gewölbte Kelleranlage verläuft unter Haupt- und Kelterhaus. An einer Kellerwand ist das Baudatum 1837 angebracht. Zwischen Keller und Erdgeschoss wurde ein isolierendes, niedriges Zwischengeschoss gebaut. Der Garten war früher parkähnlich gestaltet (Söder 2013).
Bedeutung für die Weinbauregion Rheingau Der Weinhandel im Rheingau wurde zunächst (mit Ausnahme von Kloster Eberbach) nur von auswärtigen Weinhändlern betrieben. Im 19. Jahrhundert traten im Rheingau vermehrt eigene Weinhandlungen auf. Friedrich August Lade war Gründer der Weinhandlung Lade und Söhne und war somit einer der ersten im Rheingau ansässigen, aber international agierenden Weinhändler. Die Weinhandlung Lade und Söhne trug dazu bei, dass dem Weinhandel ein hoher wirtschaftlicher Wert beigemessen wurde und sich vermehrt Weinhandlungen im Rheingau gründeten.
(Madeleine Weyand, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2020)
Kulturlandschaftsschutz auf der kommunalen Ebene. Managementplan für die nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaft des Rheingau-Taunus-Kreises. (Arbeitsheft des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, 22.) S. 57, Wiesbaden.
Sattler, Siegbert (2007)
Philipp Hoffmann (1806-1889). Ein nassauischer Baumeister des Historismus. In: Arbeitshefte des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, S. 110-112. S. 110-112, Wiesbaden.
Söder, Dagmar / Landesamt für Denkmalpflege Hessen (LfDH) (Hrsg.) (2013)
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen: Rheingau-Taunus-Kreis I. (Altkreis Rheingau). S. 89, 454 f., Wiesbaden.
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