Ehe der Betontunnel Anfang der 1960er Jahre erbaut wurde, floss der Pulheimer Bach als weitgehend offenes Gewässer (Abbildung 4) weit nach Norden durch den Ort, um dann auf der Driesch abrupt nach Osten abgelenkt zu werden (Abbildung 5). Auf der Driesch befand sich eine Schleuse (Abbildung 5), über die Wasser weiter nach Norden in die abflusslose Senke der Gedreis geführt werden konnte. Dort lag vor 200 Jahren noch ein kleiner See, der in der Tranchot-Karte von 1801 (Blatt Hackenbroich) dokumentiert ist.
Trat der offene Bach über sein Ufer, dann stand immer wieder der Ortskern unter Wasser (Abbildung 6). Mit der Verkürzung des Bachlaufes und dem Lauf durch einen Betontunnel, aber auch mit den Rückhaltemaßnahmen oberhalb des Ortes war das Problem der Überschwemmungen deutlich abgeschwächt. Die ökologisch und gestalterisch notwendige Funktion des Gewässers jedoch wurde deutlich reduziert. Eine Verbesserung ist nur sehr eingeschränkt möglich.
(Reinhard Zeese, L.E.B. & Partner, 2020)