Flurkreuz „Weißes Kreuz“ bei Sankt Martin

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Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Sankt Martin
Kreis(e): Südliche Weinstraße
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 18′ 4,21″ N: 8° 06′ 48,05″ O 49,30117°N: 8,11335°O
Koordinate UTM 32.435.540,26 m: 5.461.314,36 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.435.589,95 m: 5.463.059,90 m
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    Weißes Kreuz bei Sankt Martin (2018)

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    Weißes Kreuz bei Sankt Martin (2018)

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    Weißes Kreuz bei Sankt Martin (2018)

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Das Steinkreuz mit der Bezeichnung „Weißes Kreuz“ steht an der Kreisstraße (K 32) zwischen Sankt Martin und Maikammer. Es ist aus Sandstein gefertigt und weiß bemalt.

Oben am Kreuzstamm ist eine Plakette angebracht mit dem Eintrag INRI = Iesus Nazarenus Rex Judaeorum, Jesus von Nazareth, König der Juden. Am Kreuzfuß ist ein Totenschädel befestigt. „Der Todtenkopf, dem zwei übereinandergelegte Beinknochen als Unterlage dienen, wird noch immer vielen Crucifixen zu Füssen gelegt. Nach der Legende lag Adams Todtenschädel unter dem Kreuz auf Golgatha. Dieser Schädel aber vertritt die Stelle aller Menschenschädel. Der Sinn ist: Durch das Kreuz ist der Tod besiegt und sind alle Menschen zum ewigen Leben auferstanden.“ (Menzel, 1854).

Der Kreuzstamm wurde auf einem barocken Tischsockel errichtet, der an der Seite mit Ranken volutenartig verziert ist. In der Mitte des Sockels ist eine vergoldete Kartusche angebracht. In diesem Zierrahmen befindet sich eine Inschrift in roter Farbe. Es handelt sich dabei um ein Chronogramm: Diejenigen Buchstaben, die auch als römische Zahlzeichen gelesen werden können (I, V, X, L, C, D, M), ergeben in ihrer Summe die Jahreszahl des Ereignisses:

CrVX /
est ereCta atqVe /
fVnData /
a /
pIIs ConIVgIbVs /
Casparo sChneIDer /
et sVa CatharIna /
VIat /
hIs In paCe /
faVe per aVe /
+

Das Chronogramm gibt die Jahreszahl 1764 an. Die Übertragung des Textes lautet: „Das Kreuz wurde errichtet und gestiftet von den frommen Eheleuten Caspar Schneider und seiner Katharina, Friede möge ihnen bereitet sein, das Lebewohl gewogen sein“ (Übertragung Johannes Weingart und Matthias C.S. Dreyer). Die drei letzten Worte der Eintragung klingen nach einem „Wortspiel“, „fave per ave“.

Caspar Schneider (1698-1763) war Bürgermeister in Sankt Martin. Er führte die Gaststätte „Zum grünen Baum“. Katharina war eine geborene Adam (1707- ) und stammte aus Kirrweiler. Aus der Ehe gingen 11 Kinder hervor. Caspar Schneider war bei der Errichtung des Kreuzes wohl bereits verstorben. Das Sterbedatum seiner Ehefrau ist unbekannt (Schäfer 2010, S. 360). „Während der Traubenernte wurde beim Weißen Kreuz [...] die Zehntbütte aufgestellt. Der Anblick des Gekreuzigten sollte zur Ehrlichkeit mahnen.“ (Ziegler 1984, S. 249).

Auflösung des Jahresdatums der Errichtung
Der Zustand der Inschrift in der Kartusche erschwert die Auslegung der Jahreszahl aus dem Chronogramm. Hilfestellung zur Ermittlung des Datums gibt folgende Aufstellung:
1. Zeile C V X = 115
2. Zeile C V = 105
3. Zeile V D = 505
4. Zeile spielt keine Rolle bei der Ermittlung der Jahreszahl
5. Zeile I I C I V I V = 114
6. Zeile C C I D = 701
7. Zeile V C I = 106
8. Zeile V I = 6
9. Zeile I I C = 102
10. Zeile V V = 10
11. Zeile spielt keine Rolle bei der Ermittlung der Jahreszahl

In der Summe ergibt sich dann das Jahr 1764 (Aufstellung der Jahreszahlen von Johannes Weingart, 2020).

Im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler für den Kreis Südliche Weinstraße lässt sich der folgende Eintrag finden: „Wegekreuz östlich des Ortes, an der K 32 spätbarockes Kreuz auf Tischsockel, bez. 1764“ (GDKE 2019, S. 88).

Unweit des Steinkreuzes steht der Bildstock Judas Thaddäus.

(Matthias C.S. Dreyer, Club Sellemols 2019)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Südliche Weinstraße. Denkmalverzeichnis Kreis Südliche Weinstraße, 28. Mai 2023. S. 88, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Suedliche Weinstrasse, abgerufen am 16.06.2023
Menzel, Wolfgang (1854)
Christliche Symbolik. Zweiter Theil. S. 520, Regensburg.
Schäfer, Günter (2010)
Ortsfamilienbuch St. Martin 1530, 1671-1925. Damit niemand vergessen wird! (Band 600 der Reihe A der Deutschen Ortssippenbücher der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte.) S. 569. S. 360, Neustadt-Diedesfeld.
Ziegler, Cäcilie (1984)
Sankt Martin, Geschichte eines Dorfes. S. 249, Landau.

Flurkreuz „Weißes Kreuz“ bei Sankt Martin

Schlagwörter
Ort
67487 Sankt Martin
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1764

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Empfohlene Zitierweise
„Flurkreuz „Weißes Kreuz“ bei Sankt Martin”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-306491 (Abgerufen: 5. Dezember 2024)
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