Die 1830 von der Familie Ehlis begründete Feilenfabrik fertigte bis zum Jahr 2014 Feilen nach traditionellem Schmiedehandwerk. Die ältesten Teile der Fabrikanlagen stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und die Fabrikantenvilla datiert inschriftlich auf das Jahr 1900. Bis zum Tod des letzten aus der Gründerfamilie stammenden Betreibers Ernst Ehlis 2015 wurden die Gebäude und Maschinen durch stetige Pflege und Sanierung in Ihrem ursprünglichen Zustand behalten.
Seit dem Verkauf des Geländes wird die Feilenfabrik als non-profit-Projekt der neuen Besitzer in Stand gesetzt, u.a. werden dabei die Dächer und Dachfenster, Elektrik, Heizungs- und Sanitäranlagen auf den neusten Stand gebracht (feilenfabrik.com). Alleine für die hierfür notwendige aufwendige Dachsanierung war 2017 initial ein finanzieller Aufwand von deutlich mehr als 100.000 Euro erforderlich. Nach den Planungen der Betreiber soll ein Teil der Fabrik als Industriedenkmal aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hier soll ein Platz für Manufakturen und Ateliers entstehen und die ehemalige Packstube soll künftig für Kulturveranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte genutzt werden können (ebd.). Ein am 10. Oktober 2016 gegründeter Förderverein zur Erhaltung der Feilenfabrik in Schlepenpohl e.V. hat sich die Errichtung, Unterhaltung und Betrieb des Industriedenkmals zur Aufgabe gemacht. Der Öffentlichkeit präsentierte sich die Feilenfabrik u.a. zum Tag des offenen Denkmals 2019 über Führungen auf dem Gelände.
Fabrik und Villa als Filmkulisse und Drehort Die früheren Fabrikanlagen und die für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Villa dienen regelmäßig als Kulisse für Filme. So fanden hier 2015 unter der Regie von Oliver Dommenget (*1966) Dreharbeiten für den 2016 erschienenen und mehrfach prämierten deutschen Fernsehfilm „Duell der Brüder – Die Geschichte von Adidas und Puma“ (www.imdb.com) statt. Im gleichen Jahr entstanden hier Szenen für die internationale Kinoproduktion „Jeder stirbt für sich allein“ (Originaltitel „Alone in Berlin“) nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada (1893-1947). Der hochrangig besetzte Film unter der Regie von Vincent Perez (*1962) kam 2016 in die Kinos (www.x-filme.de). Ende 2018 diente das Haus Ehlis als fiktive Kölner „Bellmann-Villa“ als Drehort für den am 12. Januar 2020 erstmals ausgestrahlten Köln-Tatort „Kein Mitleid, keine Gnade“ des WDR-Ermittler-Teams Max Ballauf und Freddy Schenk (www.daserste.de).
Bau- und Bodendenkmal Das Wohnhaus, die Fabrik mit Teilen der Nebengebäude sowie der umgebende Park sind mit Eintragungen in die Remscheider Denkmalliste der Unteren Denkmalbehörde (UDB) vom 17. November 1987 als Baudenkmale geschützt: die Gebäude Schlepenpohl Nr. 5-9 unter den UDB-Nr. 475, 543 und 662 (LVR-ADR-Nr. 57339, 57340 und 57624). Neuzeitliche Bodenbefunde im Bereich der Feilenfabrik und des benachbarten Teichs stehen als Bodendenkmal unter Schutz: UDB-Nr. 34 (B) bzw. LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (RS 028).
Quelle Freundliche Hinweise von Herrn Walter Pricken, Feilenfabrik Ehlis, 2020.
Internet www.feilenfabrik.com: Feilenfabrik und Förderverein (abgerufen 13.01.2020) www.youtube.com: Feilenfabrik Ehlis (Bericht der WDR Lokalzeit Bergisches Land vom 18.04.2016, abgerufen 21.01.2020) www.youtube.com: Dachsanierung der historischen Feilenfabrik Ehlis (Bericht der WDR Lokalzeit Bergisches Land vom 14.11.2017, abgerufen 21.01.2020) rp-online.de: Feilenfabrik Ehlis im Eschbachtal: 30.000 Quadratmeter Industriegeschichte (RP-online vom 20.03.2019, abgerufen 13.01.2020) www.imdb.com: Duell der Brüder – Die Geschichte von Adidas und Puma (abgerufen 21.01.2020) www.x-filme.de: Emma Thompson, Daniel Brühl and Mark Rylance to star in Alone in Berlin (abgerufen 13.01.2020, Inhalt nicht mehr verfügbar 02.11.2022) www.daserste.de: Tatort - Kein Mitleid, keine Gnade (abgerufen 13.01.2020, Inhalt nicht mehr verfügbar 02.11.2022) remscheid.de: Denkmalliste der Stadt Remscheid, Stand 01.01.2020 (abgerufen 13.01.2020, Inhalt nicht mehr verfügbar 02.11.2022)
Feilenfabrik Ernst Ehlis mit Fabrikantenvilla Haus Ehlis im Eschbachtal
Ortsfestes Denkmal und ortsfestes Bodendenkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1830 bis 1900
Empfohlene Zitierweise
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„Feilenfabrik Ernst Ehlis mit Fabrikantenvilla Haus Ehlis im Eschbachtal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-305432 (Abgerufen: 16. Februar 2025)
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