Hellerhof ist der südlichste Stadtteil der Landeshauptstadt Düsseldorf, zusammen mit Garath bildet Hellerhof den heutigen Stadtbezirk 10 der Landeshauptstadt. Hier gab es keine langsame, jahrhundertlange Entwicklung vom Einzelhof über einen Weiler zum Dorf und schließlich zum Stadtteil. Die Familie von Burgsdorff verkaufte die Höfe Alt- und Neuhellerhof 1971 an die Stadt Düsseldorf. 1976 war Baubeginn des neuen Stadtviertels „Hellerhof“ auf den Flächen der genannten Höfe. Es entstand ein dynamisches Konzept mit Ein- und Mehrfamilienhäusern, umgeben von Spazierwegen zu den nahegelegenen Erholungsgebieten (Erdmann 2003, S. 45). Das Gebiet wurde in mehreren Phasen bis in die 1990er Jahre erschlossen.
In den 1990er Jahren fand der Architekt Peter Müller auf dem Bauhof in Garath eine klassische Säule mit gekehltem Sockel aus Basaltlava, deren Geschichte und Herkunft nicht mehr nachvollzogen werden konnte: Skulptur? - Meilenstein? - Grenzstein? Grenzsteine wurden ab dem 13. Jahrhundert gesetzt, um Landes- und Herrschaftsgrenzen anzuzeigen. Ab dem 16. Jahrhundert wurden auch Besitzungen und Wege mit Grenzsteinen markiert. Bei der Säule könnte es sich um einen herrschaftlichen Grenzstein oder vielleicht auch um einen Meilenstein oder einen Skulptursockel handeln. Müller sorgte dafür, dass die Säule einen neuen Standort und eine neue Funktion erhielt: Ihr neuer Standort ist ein Podest auf der Osteroder Straße. Die Säule wurde zum „Grenzstein Hellerhof“. Den Mittelteil ziert jetzt eine Abbildung der Urkataster-Karte von 1830 und auf einer anderen Seite sind die Worte „Garath/Hellerhof 1995“ zu lesen (Funken 2012, S. 1650).
(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)
Literatur
Erdmann, Christiane / Kaiser, Gert (Hrsg.) (2003)
Die Bebauungspläne für Hellerhof. In: Düsseldorf Garath/Hellerhof 1963-2003 - Idee und Verwirklichung, Düsseldorf.
Funken, Wolfgang (2012)
Ars Publica Düsseldorf. Geschichte der Kunstwerke und kulturellen Zeichen im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt. In: Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv. Band 21, Essen.
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