Der Bestand der Altbäume wurde vor wenigen Jahren mit einigen jungen Obstbäumen nachgepflanzt. Bei der Neupflanzung der Obstbäume wurde auf eine Vielfalt an hochstämmigen, lokalen und alten Sorten sowie genügend Abstand zwischen den Bäumen geachtet, um eine Bewirtschaftung des Unterwuchses mit Maschinen zu ermöglichen. Alte und regionale Obstsorten sind besonders erhaltenswert, da sie an ihren Standort angepasst sowie robuster und widerstandsfähiger gegen Schädlinge sind als moderne Hochleistungssorten oder Monokulturen (Berger 2008, Hutter 2014, Müller et al. 2009).
In unmittelbarer Umgebung befinden sich weitere Obstwiesen mit einer Vielfalt an Obstarten und -sorten. Daher eignet sich die Fläche für ein Vorkommen des Steinkauzes. Vor allem für seltene Arten, wie z.B. Steinkauz (Athene noctua), Fledermäuse, verschiedene Insektenarten (Aly 2012, Brötz 1994, Dietz 2012, Fiedler 2013), aber auch für Pilze und eine hohe Zahl gefährdeter Pflanzenarten (Burckard 2004, Korneck & Sukopp 1988, Stegner 2014), deren ursprüngliche Lebensräume oftmals zerstört bzw. stark verändert wurden, stellen Streuobstwiesen einen optimalen Ersatz- und Rückzugslebensraum dar (Bönsel 2015, Müller 1988, Müller et al. 2009, Telaar & Vossmeyer 2014).
(Corinna Dierichs, Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., erstellt im Rahmen des LVR-Projektes „Obstwiesenrenaissance rund um die Ville“, 2019)
Quelle
Beckmann, D. (2008): Erfassung und Bewertung ausgewählter Streuobstwiesen im Ravensberger Hügelland. Diplomarbeit an der Fakultät Biologie der Universität Bielefeld