Obstwiese „Am Vogelherd Süd“ in Meckenheim

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Meckenheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 39′ 4,85″ N: 7° 00′ 51,37″ O 50,65135°N: 7,01427°O
Koordinate UTM 32.359.625,93 m: 5.612.935,93 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.571.774,64 m: 5.613.352,16 m
  • Obstwiese "Am Vogelherd Süd" in Meckenheim (2018)

    Obstwiese "Am Vogelherd Süd" in Meckenheim (2018)

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    Dierichs, Corinna / Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V.
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  • Obstwiese "Am Vogelherd Süd" in Meckenheim (2018)

    Obstwiese "Am Vogelherd Süd" in Meckenheim (2018)

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  • Admiralfalter auf Fallobst

    Admiralfalter auf Fallobst

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Die Obstwiese „Am Vogelherd Süd“ liegt nördlich von Meckenheim direkt neben dem Industriepark. Auf dieser Wiese, vermutlich eine Ausgleichsfläche für den Industriepark, wachsen mittelalte Apfel- und Kirschbäume.

Die Obstbäume zeigen eine Vielfalt an hochstämmigen, lokalen und alten Sorten. Alte und regionale Obstsorten sind besonders erhaltenswert, da sie an ihren Standort angepasst sowie robuster und widerstandsfähiger gegen Schädlinge sind als moderne Hochleistungssorten oder Monokulturen (Berger 2008, Hutter 2014, Müller et al. 2009).

Zusätzlich wird die Fläche von einer Wildhecke gesäumt. Das Vorkommen von räumlichen Strukturen in der Streuobstwiese wie Totholz oder Hecken ist essentiell für eine hohe Biodiversität, da sie vielen Tieren Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten bieten (Berger 2008, Holstein & Funke1995, Menke 2007, Zehnder & Weller 2006).

Außerdem wurde auf genügend Abstand zwischen den Bäumen geachtet, um eine Bewirtschaftung des Unterwuchses mit Maschinen zu ermöglichen. Der artenreiche Unterwuchs wird unregelmäßig gemäht, wobei immer Abschnitte stehen bleiben, was wunderbar als Rückzugsort für viele Insekten aber auch Reptilien und andere Tiere dient. Für die Erhaltung der kleinräumigen Strukturen in der Streuobstwiese ist zudem eine abschnittsweise und rhythmische Bewirtschaftung unerlässlich (Menke 2007, Schwabe 2000). Diese ermöglicht für die dort lebenden Tiere den Wechsel zwischen verschiedenen Wiesenstrukturen sowie verbesserten Zugang zu Beutetieren durch eine niedrige Vegetationshöhe (Dietz 2012, Hamburger & Höllgärtner 2015, Schwabe 2000).

(Corinna Dierichs, Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., erstellt im Rahmen des LVR-Projektes „Obstwiesenrenaissance rund um die Ville“, 2019)

Literatur

Berger, J. (2008)
Zustandsanalyse und Zielkonzept zur Erhaltung und Entwicklung von Streuobstwiesen - Dargestellt am Beispiel einer Gemeinde des Biosphärenreservats Rhön. (Beiträge Region und Nachhaltigkeit: Zu Forschung und Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, 5.) S. 155-167. o. O.
Dietz, Markus / MainÄppelHaus Lohrberg Streuobstzentrum e.V. (Hrsg.) (2012)
Lebensraumentwicklung von Streuobstwiesen mit der Zielartengruppe Fledermäuse. Endbericht - ein Projekt zum Schutz der Biodiversität im Streuobstkorridor Rhein-Main-Kinzig. Frankfurt.
Hamburger, U.; Höllgärtner, M. (2015)
Wiederherstellung von gefährdeten Biotopen durch Schaf- und Ziegenbeweidung am nordöstlichen Bienwaldrand. In: Pollichia-Kurier: Vierteljähriges Infoblatt des Vereins für Naturforschung und Landespflege e.V., 31(2), S. 31-36. Neustadt a. d. Weinstraße.
Holstein, J.; Funke, W. (1995)
Käfer- und Spinnengesellschaften süddeutscher Streuobstwiesen. In: Mitt. Dtsch. Ges. Allg. Angew. Ent, 10, S. 309-312. o. O.
Hutter, C. P. (2014)
Die zweite Erfindung des Paradieses: nur ein Imagewandel kann Obstwiesen retten. In: Schwäbische Heimat, 65(1), S. 32-39. o. O.
Menke, Norbert / Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2008)
Streuobstwiesenschutz in Nordrhein-Westfalen. Erhalt des Lebensraumes, Anlage, Pflege, Produktvermarktung. Düsseldorf.
Müller, D.; Abdank, A.; Meyer, J.; Friedrich, H.; Brandt, R. (2009)
Streuobst-Situation und Perspektiven in Mecklenburg-Vorpommern. (Naturschutzarbeit in Mecklenburg-Vorpommern, 2.) S. 29-39. o. O.
Schwabe, Christiane (2000)
Managementauswirkungen auf Reproduktion und Abundanz von Orthopteren in Streuobstwiesen. Dissertation an der Fakultät Agrarwissenschaften Universität Hohenheim. o. O. Online verfügbar: OPUS Hohenheim, abgerufen am 04.01.2021
Zehnder, Markus; Weller, Friedrich (2006)
Streuobstbau. Obstwiesen erleben und erhalten. Stuttgart.

Obstwiese „Am Vogelherd Süd“ in Meckenheim

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Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung

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Corinna Dierichs: „Obstwiese „Am Vogelherd Süd“ in Meckenheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-302287 (Abgerufen: 25. April 2024)
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